Leonhard Graf von Blumenthal
preußischer General
geboren 30.07.1810 in Schwedt
gestorben 22.12.1900 auf Gut Quellendorf bei Köthen
Leonhard Graf von Blumenthal wurde in der Brückenstraße 2 geboren, im Jansenschen Haus, in dem sich später die Druckerei von Friedrich Wilhelm Albert Schultz für das „Schwedter Tageblatt“ befand.
Mit 17 Jahren erhielt er bereits sein Offizierspatent und wurde als Obristleutnant persönlicher Adjutant des Prinzen Friedrich Karl. Von 1848 bis 1850 war er Generalstabschef der schleswig-holsteinischen Armee, 1864 des mobilen Armeekorps gegen Dänemark, 1866 und 1871 Generalstabschef der preußischen Armee. Leonhard Graf von Blumenthal war ein ausgezeichneter Stratege.
Sein militärischer Anteil an der Teilnahme bei den preußischen Militäraktionen am Übergang nach Alsen 1864, bei der Entscheidung bei Königgrätz 1866, der Schlacht bei Sedan und der Belagerung von Paris 1870/71 wurde vom preußischen Staat mit der damals gewaltigen Summe von 450 000 Mark belohnt. Dafür erwarb er das Gut Quellendorf bei Köthen. Kaiser Wilhelm I. erhob ihn in den Adelsstand, von Kaiser Friedrich III. wurde er in dessen einzigem Regierungsjahr zum Generalfeldmarschall ernannt, nachdem er dem König im Preußisch-Österreichischen Krieg als Chef des Generalstabes zur Seite gestanden hatte. Bis vier Jahre vor seinem Tod war er Generalinspekteur der 3. und 4. Armeeinspektion.
Nachlasswerk: Die „Tagebücher des Generalfeldmarschalls, Grafen von Blumenthal aus den Jahren 1866 und 1870/71“ wurden 1902 herausgegeben.