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Konzert im Monplaisir (Archiv)

Der Preußische Kulturverein Monplaisir e. V. veranstaltet am Sonntag, dem 15. September 2013, um 16:00 Uhr im Parkschloss Monplaisir ein Konzert mit Musikern des Preußischen Kammerorchesters und dem Solisten Gerd Regler. Bereits ab 13:00 Uhr lädt der Kulturverein an diesem Tag zu Kaffee und Kuchen ein.

Foto: Monplaisir und Parkweg
restauriertes Parkschlösschen Monplaisir

Das Konzert wird Bürgermeister Jürgen Polzehl zum Anlass nehmen, um an den Vorsitzenden des Preußischen Kulturverein Monplaisir e. V. den Bilderzyklus „Aus dem Leben des tollen Markgrafen“ zu übergeben, der sich in kommunalem Besitz befindet und einst für das Parkschlösschen Monplaisir geschaffen wurde. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten im Parkschlösschen soll der Bilderzyklus nun wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückkehren. Die symbolische Übergabe eines Bildes aus dem Zyklus (die restlichen 15 wurden bereits im Saal gehängt) erfolgt um 15:30 Uhr.

Foto: ovales Bild mit 3 Engeln, die ein Tuch halten mit der Aufschrift mon plaisir
Bild aus dem Zyklus „Aus dem Leben des tollen Markgrafen“

Den Zyklus von 16 fantasievollen Bildern schuf der Künstler Eberhard Hückstädt 1983 für das Kaminzimmer der Ende der 1970er-Jahre im Schlösschen „Monplaisir“ eröffneten HO-Gaststätte, die den Besuchern mit ihrem Ambiente und ihrer Gastronomie einen gehobenen Anspruch bieten sollte.

Der Arbeitstitel der Bildserie war „Monplaisir “ – „mein Vergnügen“. Es handelt sich um eine Reihe äußerst vergnüglicher Szenen, die sich in der so genannten Perücken- und Zopfzeit, also der Glanzzeit der barocken Residenz Schwedt, abspielten.

Der Künstler veranschaulicht humorvoll ausladendes Genießen, unbeschwertes Dasein, die kleinen Freuden des Alltags und die Pflichten der Lakaien, die das Leben in einer Herrschaft mit sich bringen. So wird in der Residenz aufgetragen, was die barocke Küche zu bieten hat. Man frönt dem teuren und zu dieser Zeit luxuriösen Kaffeegenuss und verschmäht auch einen guten Rotwein („Rotspon“) nicht. Ein barocker Potentat lässt sich mit seiner Geliebten an einen geheimen Ort schaffen; Hofschranzen lassen es sich am Bierfass gut gehen; Bedienstete geraten in handgreiflichen Streit; ein Voyeur späht dies oder jenes mit einem Fernrohr aus, ein Herr flaniert auf der Schloßfreiheit; ein Adliger lädt ein einfaches Mädchen zum Tanz; ein Lakai verbeugt sich devot; drei barocke Puttenfiguren präsentieren den Schriftzug „mon plaisir“, ein Paar – er dünn, sie dick – zeigt sich festlich geputzt und schließlich treten Eva und Adam barock (zwar ohne Feigenblatt, aber mit noch! sitzenden Perücken) auf. Dies sind nur einige Szenen, in denen Eberhard Hückstädt mit Fantasie und Humor die Eigenheiten des damaligen höfischen Treibens in seinen Bildern aufleben lässt.