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GLAZIALE Brandenburg 2023 in Schwedt/Oder (Archiv)

Internationales Hartgestein-Symposium
vom 4. bis 30. September

Erstmals findet in diesem Jahr das einzigartige Symposium „GLAZIALE Brandenburg“ in der Nationalparkstadt Schwedt/Oder statt.

Die Besonderheit an diesem Hartgestein-Symposium: Findlinge aus der Uckermark werden von Bildhauern bzw. einer Bildhauerin aus der Niederlande, Japan, Australien und Deutschland bearbeitet. Dazu müssen die tonnenschweren Findlinge auf die Festwiese in der Flemsdorfer Straße gebracht werden. Interessierte können den Künstlern und der Künstlerin über die Schulter sehen. Die Open-Air-Aktion bringt Kunst und Tourismus zusammen. Am Ende entstehen sieben Großskulpturen, die in der Stadt ihren Platz erhalten.

Foto: Findlinge auf dem LKW
Die ersten Steine sind auf der Festwiese eingetroffen. (Foto: Johann Reichstein)
In dieser Form ist ein solches Symposium einmalig im gesamten nordeuropäischen Raum. Denn eigentlich treffen sich Bildhauer in einem Steinbruch oder einem Steinwerk, um sich dort einen Block des massiven Materials herausschneiden zu lassen. Die „GLAZIALE Brandenburg“ macht das Gegenteil. Hier weiß der Kunstschaffende vorher nicht, was ihn erwartet. Er kennt weder Form, noch Aussehen, noch Gestalt. Der Umgang mit diesem „Naturprodukt“ stellt die hohe Schule der Bildhauerkunst dar.

Der Name „GLAZIALE Brandenburg“ weist auf den eiszeitlichen Ursprung der Findlinge hin. Reich an Steinen ist die Region nordöstlich von Berlin. Hier haben die Verschiebungen der letzten Eiszeit die tonnenschweren Findlinge hinterlassen. Sie liegen an Straßenrändern, sind in den Fundamenten der Kirchen verbaut oder stecken bis heute unentdeckt im Boden. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden sie sogar ausgegraben und in Schotterwerken – den Steinknackern – verarbeitet. Die glaziale Serie als Modell der durch die Eiszeit entstandenen Landschaftsformen hat den Begriff Glacies (Eis) aufgegriffen. Die Künstlerinnen und Künstler nehmen diese alten Formen jetzt auf und machen dort weiter, wo das geschmolzene Eis aufgehört hat.

Die verbreitete Meinung, dass Findlinge aus Granit bestehen, ist nicht ganz richtig. Es gibt Dutzende Materialien: Porphyr, Gneis, Diabas oder sogar Kalkstein, der oft von der Insel Gotland kommt. Die Steine verraten durch ihr Material, aus welcher skandinavischen Region sie stammen, aus dem heutigen Schweden, aus Norwegen oder auch aus Dänemark. Die Kunstschaffenden hoffen auf einen regen Austausch mit den Gästen zu diesem Thema und freuen sich, einen Beitrag für die Kultur und das Leben in der Region leisten zu können.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Die Auswahl erfolgte national und international über Bekanntmachung und Ausschreibung. Einzige Voraussetzung war der Nachweis, aus den sehr anspruchsvollen Hartgesteinen – den Findlingen – innerhalb des engen Zeitrahmens eine großformatige Skulptur fertigstellen zu können.

Gruppenfoto
Fototermin der Künstler und der Künstlerin mit der Bürgermeisterin auf dem Kirchturm (Foto: Johann Reichstein)

Es nehmen teil:

  • Ton Kalle (Niederlande)
  • Jo Kley (Deutschland)
  • Antone Bruinsma (Australien)
  • Karin van Ommeren (Niederlande)
  • Tatsumi Sakai (Japan)
  • Thomas Reifferscheid (Deutschland)
  • Jörg Steinert (Deutschland)

Termine

  • Gearbeitet wird von Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr und am Samstag, 10 bis 14 Uhr
  • Eröffnung am 7. September, 16 Uhr, auf der Festwiese, Flemsdorfer Straße
  • Bergfest am 16. September, 17 Uhr, auf der Festwiese, Flemsdorfer Straße
  • Abschlussveranstaltung am 30. September, 15 Uhr, auf der Festwiese, Flemsdorfer Straße
     

www.glaziale-brandenburg.de und facebook, twitter, instagram #glaziale-brandenburg.de

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