Industriegleis zur Anbindung des Hafens
Bereits seit dem Jahr 2004 verfolgt die Stadt Schwedt/Oder den Ausbau und die Erweiterung des Eisenbahngüterverkehrsanschlusses als zukunftsfähige Anbindung des Schwedter Hafens. Die Stadtverordnetenversammlung fasste am 3. März 2005 den Grundsatz- und Planungsbeschluss zur Vorbereitung und Durchführung des Planfeststellungsverfahrens zum Eisenbahngüterverkehrsanschluss. Es war geplant, den Binnenhafen mit einem nichtöffentlichen Güterverkehrsgleis bis zum Betriebsbahnhof Stendell der PCK Raffinerie GmbH anzubinden. Der Planfeststellungsbeschluss für die gesamte Strecke vom Hafen bis zum Betriebsbahnhof Stendell wurde am 19. Dezember 2006 erteilt. Am 26. August 2011 konnte als erster Bauabschnitt der Gleisanschluss des Schwedter Hafens in Betrieb genommen werden.
Das Vorhaben wird seit 2018 durch eine Landesunterarbeitsgruppe begleitet, die sich aus Vertretern der Landesministerien, der DB Netz, der Landeswirtschaftsförderung, lokaler Unternehmen und der Stadt Schwedt/Oder zusammensetzt. Die Umsetzung des zweiten Bauabschnitts soll als Teil der neuen Verbindung der Ausbaustrecke „Berlin–Stettin“ (ABS) über die PCK bis zum Hafen Schwedt erfolgen. Die Machbarkeit des Gesamtvorhabens wurde im Jahr 2019 durch die Gutachter IPRO Lausitz in Kooperation mit der LUB Consulting bestätigt.
Das Gesamtvorhaben Schienenverbindung ABS – PCK – Hafen ist von Stadt und Land als prioritäre, kommunale Maßnahme für die Transformation und Entwicklung des Industriestandortes Schwedt/Oder bereits im Sommer 2022 an den Bund gemeldet worden.
Die Beantragung der Fördermittel aus dem GRW-I Sonderprogramm zur Finanzierung der Vorplanung ist der nächste Schritt zur Vorbereitung und Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens. Der Abschluss des Planfeststellungsverfahrens ist bis Anfang 2029 geplant. Erst mit dem Planfeststellungsbeschluss können die Ausführungsplanung und damit die konkrete Ausgestaltung der Investition beginnen.