Gesund durch die Feiertage trotz Festessen (Archiv)
Über die Weihnachtstage locken zahlreiche kulinarische Verführungen – und spätestens an Neujahr folgt der Kater beim Blick auf die Waage. Prof. Dr. med. Axel Matzdorff, Chefarzt der Gastroenterologie im Asklepios Klinikum Uckermark, gibt zehn Tipps, wie man die Feiertage genussvoll und zugleich gesund verbringen kann.
Zehn Tipps vom Chefarzt gegen Verdauungsbeschwerden und Gewichtszunahme
„Während der Feiertage kann man leicht zu viel und zu ungesund essen, denn verführerische Speisen sind allgegenwärtig“, sagt Prof. Dr. med. Axel Matzdorff, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II (Gastroenterologie, Nephrologie, Hämatologie und Internistische Onkologie) im Asklepios Klinikum Uckermark. Ein paar Pfund hat man dann schnell zugelegt. Dass Kleidungsstücke nicht mehr passen oder der Blick in den Spiegel für Frust sorgt, ist dabei nur ein Aspekt – und aus ärztlicher Sicht nicht so bedeutsam. „Die gesundheitlichen Folgen können oft gravierender sein“, so Prof. Matzdorff. „Völlerei belastet die Leber, vor allem, wenn zugleich auch Alkohol getrunken wird. Diese Kombination kann den Magen bis zu Sodbrennen und Gastritis reizen.“
Der sprichwörtliche „Verdauungsschnaps“ ist eine „Mär“, denn die Magenentleerung wird nachgewiesenermaßen durch Tee mehr gefördert als durch Alkohol. Das wissen die Schweizer, die den schwarzen Tee zu einem traditionellen Besttandteil des Fonduefestmahls gemacht haben, schon lange. Sehr wohl fördert Alkohol aber die Säureausschüttung, die wir dann oft als lästiges Sodbrennen wahrnehmen. Genuss an den Festtagen ist auch möglich, ohne sich zu überessen. Dazu hat Prof. dr. med. Axel Matzdorff zehn Tipps zusammengestellt:
- Ein Glas kaltes Wasser als Aperitif vor jeder Mahlzeit – füllt den Magen und der Körper verbraucht Energie beim Erwärmen; langfristig kann man so abnehmen.
- Eine ballaststoffreiche und eiweißreiche Vorspeise (z. B. Salat mit Fisch) – füllt nach dem „Volumetrics“-Prinzip den Magen und sättigt.
- Ein Weihnachtsmenue mit Fisch statt Gänsebraten – ist gesünder und hat viel weniger Kalorien.
- Beeren als Alternative zu Süßigkeiten ausprobieren – hat auch weniger Kalorien, außerdem enthalten Beeren viele gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralien und Flavonoide.
- Gewürze: Statt in Plätzchen oder Lebkuchen mal Zimt in den Joghurt geben – Gewürze haben vielfältige Wirkungen, so soll Zimt Blutzucker und -fette senken.
- Alkohol nur in Maßen, z. B. statt Schnaps Ingwertee trinken. Der wärmt besser und ist gesünder – Ingwer enthält zahlreiche Antioxidantien und ätherische Öle; dadurch wirkt er u. a. durchblutungsfördernd.
- Tee statt Verdauungsschnaps – Tee fördert die Magenentleerung viel besser, wie nachgewiesen werden konnte.
- Auf Körpersignale wie das Sättigungsgefühl achten und auf den Hunger warten, statt den Teller leer zu essen und nach Uhrzeit zu essen – bei Übergewicht und Diabetes Typ 2 ist die Wahrnehmung dieser Körpersignale gestört und wer wieder isst, bevor er Hunger hat, muss sich nicht wundern, dass der Körper die überschüssigen Kalorien in Fett umwandelt.
- Auch an den Feiertagen die Bewegung nicht vergessen, z. B. häufiger einen Spaziergang machen – Sport und Bewegung haben viele gesundheitsfördernde Wirkungen, zu den wichtigsten gehört das Training von Herz und Kreislauf und das Verbrennen überflüssiger Kalorien.
- Die freie Zeit zum Ausschlafen nutzen – Schlafmangel verändert die Hormonausschüttungen im Körper, so wird weniger schlankmachendes Wachstumshormon und mehr Übergewicht förderndes Cortison in die Blutbahn gegeben.
„Niemand soll die Feiertage wie ein Asket verbringen“, erklärt Prof. Matzdorff, „oft sind es kleine Änderungen im Verhalten, die, vor allem wenn sie zur positiven Gewohnheit werden, auf lange Sicht große Veränderungen bewirken können.“ So können die Feiertage genossen werden und statt eines Katers beim Blick in den Spiegel werden sie so zum ersten Schritt in ein gesünderes Leben.
(Quelle: Asklepios Klinikum Uckermark)