Für ein freies Land mit offenen Grenzen (Archiv)
Gedenkveranstaltung anlässlich des 33. Jahrestages zum Mauerfall
Mittwoch, 9. November 2022, 11:00 Uhr
Uckermärkische Bühnen Schwedt, Foyer Großes Haus
Mit dem Fall der Berliner Mauer in den Abendstunden des 9. November 1989 wurde Weltgeschichte geschrieben. Die missverständliche Ankündigung zur neuen Reisefreiheit durch SED-Politbüromitglied Günter Schabowski löste einen Sturm der DDR-Bürger auf die Grenzübergänge aus, der zum Mauerfall und schließlich zum Ende des tödlichen Grenzregimes zur Bundesrepublik und zu West-Berlin führte.
Die Grenzöffnung war ein überraschender Glücksmoment der Geschichte, der sich allerdings ohne den Freiheitskampf der Bürgerrechtsbewegung, die Massenfluchtbewegung und die landesweiten Proteste vom Herbst 1989 nicht ereignet hätte. Auch in Schwedt waren die Menschen gegen die SED-Diktatur auf die Straße gegangen. Während hunderttausende DDR-Bürger nun die unverhoffte Freiheit feierten, blieben die Häftlinge des Militärgefängnisses und der Disziplinareinheit Schwedt weiterhin weggesperrt. Für sie, die teilweise ohne Gerichtsurteil einsaßen, endeten der Alptraum und die Schikanen erst Wochen später. Lange nach dem Ende der DDR wurde bekannt, dass viele Eingesperrte jahrelange Haftfolgeschäden davontrugen.
Aus diesem Anlass laden der Landtag, die Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und die Stadt Schwedt/Oder zur zentralen Veranstaltung des Landes Brandenburg in Erinnerung an den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 in die Uckermärkischen Bühnen Schwedt ein.
Damit möchten wir dieses herausragende Ereignis der Friedlichen Revolution sowie diejenigen Menschen würdigen, die aufbegehrten und zum Sturz des SED-Regimes beitrugen. Zugleich erinnern wir an Leid und Unrecht, das den Häftlingen im Militärgefängnis und in der Disziplinareinheit Schwedt zugefügt wurde.