700 Jahre Kummerow (Archiv)
Kummerow feiert am 12. und 13. Mai 2018.
Der Eintritt ist frei.
Den Auftakt bildet der historische Festumzug am 12. Mai um 11 Uhr. Ein abwechslungsreiches Programm mit Live-Musik, Tanzgruppen, Modenschau, einer echten Berliner Schnauze und weiteren Überraschungen sorgt für gute Unterhaltung. Auf der Festmeile (Dorfanger und Festplatz) gibt es Kunst und Handwerk, Frettchenzirkus, Treckerfahren für Kinder, Karussell und vieles mehr zu entdecken. Für das leibliche Wohl sorgen Grill, Gulaschkanone und Schwein am Spieß. Die Jubiläumsparty wird abgerundet von einem DJ mit Überraschungen bis in die Nacht.
Am Sonntag, dem 13. Mai findet um 10 Uhr der Festgottesdienst statt. Ab 11 Uhr lockt der Flohmarkt mit Frühschoppen, Mittagstisch und Kaffeetafel auf den Festplatz. Um 12 Uhr zeigt die Jugendband „Lightning Summer“ ihr Können und um 13 Uhr tritt eine Tanzgruppe auf. Das Bundespolizeiorchester aus Berlin ist um 14 Uhr zu sehen.
Steckbrief
- Einwohner (31.12.2017): 108
- Fläche: 832 ha
- Datum der Eingemeindung: 1. Januar 1998
- Erste urkundliche Erwähnung: 1318
Zur Geschichte
Das Dorf ist vor allem bekannt als Namensgeber für die Romane „Die Heiden von Kummerow“ und „Die Gerechten von Kummerow“ des Schriftstellers Ehm Welk (1884–1966). Der Name Kummerow wurde wahrscheinlich, wie die Endung „ow“ anzeigt, von einer früheren slawischen Ansiedlung übernommen und könnte mit Mückenburg übersetzt werden. Im Tal der damals noch nicht regulierten Welse gelegen, erscheint die Namensgebung verständlich.
Kummerow gehörte in der frühen Neuzeit zur Herrschaft Boitzenburg und damit auch zum Besitz der Adelsfamilie von Arnim. Im Jahr 1650 erwarb der schwedische Staatssekretär der Königin Christina von Schweden, Olaf Enderson von Rosenstedt, Kummerow. Am Anfang des 18. Jahrhunderts erfolgte unter seinen Nachfahren der Neuaufbau des Ortes in seiner jetzigen Anlage wie auch der des Kummerower Vorwerks. 1816 übernahm der Amtmann Gustav Meyer das Vorwerk, das seine Nachkommen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bewirtschafteten.
Im Jahr 1865 wohnten 65 Familien im Ort, 20 davon verdienten ihren Lebensunterhalt als Tagelöhner. 1900 wurde das Restgut an einen Kummerower Bauern verkauft. Kummerow war jetzt ein reines Bauerndorf. Zwischen den beiden Weltkriegen existierten hier 35 Bauernwirtschaften. Im Frühjahr 1945 quartierten sich sowjetischen Soldaten im Dorf ein, ihnen folgten Flüchtlinge und Vertriebene.
Im Jahr 1958 erhielt Kummerow den Ersten Preis des Bezirkes Frankfurt (Oder) im Wettbewerb „Das schöne Dorf“.
Wie Kunow gehörte Kummerow zur Provinz Pommern, ab Mitte der 1950er-Jahre zum Kreis Angermünde, bis es 1998 der kleinste Ortsteil der Stadt Schwedt/Oder wurde.
Der gesamte Kern des historischen Angerdorfes, mit der kleinen Saalkirche und dem früheren großen Schulgebäude, steht unter Bodendenkmalschutz.