Gustav-Rotkopf-Straße – Stadtteil Neue Zeit
Die Straße zweigt hinterm Bahnübergang von der „Berliner Straße“ und endet bei der „Fritz-Krumbach-Straße“.
Die Umbenennung erfolgte auf Beschluss der Magistratssitzung vom 17. November 1945, sie hieß davor „Bürgermeister-Gräf-Straße“ bzw. der hintere Teil „Kniebuschstraße“. Auf dem Stadtplan von 1911 trug die „Bürgermeister-Gräf-Straße“ den Namen „Seydlitz-Straße“.
Gustav Rotkopf war ambulanter Stoffhändler und Mitglied der USPD (Unabhängige Sozial-demokratische Partei Deutschlands). Zusammen mit Franz Lefèvre und Franz Book gehörte er während der Novemberrevolution 1918 dem Arbeiter- und Soldatenrat in Schwedt an.
1920 trat er in die KPD ein. Während dieser Zeit arbeitete er im Tiefbau. 1921 wurde er Vorsitzender des Tiefbauarbeiter-Verbandes der Gewerkschaft, später Vorsitzender des Gewerkschaftskartells. In seiner Funktion als Mitglied des Stadtparlamentes sorgte er gemeinsam mit seinen Genossen Albert Bartel, Karl Teichmann und Max Kahnke dafür, dass die Belange der Arbeitslosen, insbesondere während der Zeit der Weltwirtschaftskrise 1929–1933 (in Schwedt war im März 1932 jede zweite Familie ohne ausreichende Existenzmittel), auf der Tagesordnung blieben. So wurde auf deren Betreiben, in den Ausschüssen durchgesetzt, dass Beihilfen zur Linderung der Not der Erwerbslosen ausgereicht werden konnten. Gustav Rotkopf kämpfte während des Zweiten Weltkrieges auf der Seite des antifaschistischen Widerstandes.
Gustav Rotkopf wohnte in der „Pfeilstraße 7“ (heutige „John-Schehr-Straße“).
Die meisten Straßen in der sogenannten „Brandenburgia-Siedlung“ wurden nach 1945 umbenannt.