2021: Überdachung der jüdischen Synagoge (Archiv)
Am Freitag, dem 27. August 2021 wurde das SEMINARhaus Synagoge im Jüdischen Museum mit Ritualbad in einer nichtöffentlichen Veranstaltung eingeweiht. Seit 28. August ist das Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Klezmerensemble aus Leverkusen unter Leitung von Jürgen Orem spielte zur Neueröffnung des SEMINARhauses am 28. August.
Auf dem Gelände des Jüdischen Museums mit Ritualbad wurden 2012 und 2013 durch die Mitglieder des Museumsfördervereins Fundamente und Böden der Schwedter Synagoge freigelegt und später provisorisch mit Holzgerüst und grüner Plane eingehaust. Dafür erhielt der Verein 2013 den Denkmalschutzpreis des Bürgermeisters der Stadt Schwedt/Oder.
Die Synagoge hatte eine Grundfläche von 10 x 13 Metern und wurde in der Pogromnacht 1938 ausgeraubt, geschändet und schließlich abgetragen. Die Stadt Schwedt/Oder ist daran interessiert, das Bodendenkmal für Besucher erlebbar zu gestalten. Geplant ist eine überdachte Aktionsfläche für Ausstellungen, Begegnungen und produktive Bildungsarbeit.
Architekt Olaf Beckert entwarf den Neubau, der die Fundamente vollständig umfassen und einen Veranstaltungsraum für 30 Besucher bieten wird. Der Fußboden soll originalgetreu aus den vorhandenen Ziegelsteinen hergerichtet werden und wird damit barrierefrei zugänglich.
Im Sommer 2020 wurde mit der Maßnahme begonnen. Das Notdach, der Laufsteg und der Zaun wurden abgebaut und die Baustelle eingerichtet. Die Fertigstellung des eingeschossigen Gebäudes in Holzbauweise, der Sanierung des Klinkerpflasterbodens und der Mauerreste sowie der Außenanlagen ist für Mai 2021 geplant.
Gemeinsam mit der Universität Szczecin wurden Fördermittel aus dem INTERREG-VA-Programm beantragt, um deutsch-polnische Bildungsangebote zu schaffen und das touristische Highlight weiter zu entwickeln. Die Ergebnisse von gemeinsamen Workshops, Exkursionen und Vorträge sollen sich in Ausstellungen und Dokumentationen wiederfinden. Sie werden von einer Web-App projektbegleitend ergänzt.