9. Kranichwoche im Internationalpark Unteres Odertal (Archiv)
Über 2.000 Kraniche rasten auf ihrem Zug in den Süden derzeit im Raum Gartz (Oder). Und es werden täglich mehr. Erstmalig ist die traditionsreiche Kranichwoche ein deutsch-polnisches Gemeinschaftsprojekt. Das vielseitige Programm rund um den faszinierenden Vogel lädt
vom 27. September bis zum 5. Oktober 2014
in den nördlichen Teil des Nationalparks sowie nach Gryfino und Marwice auf der polnischen Seite der Oder ein.
Die Vögel haben noch nie Halt vor Grenzen gemacht. Nahrung finden die Kraniche auf ihrem Zug in den Süden auf abgeernteten Feldern auf deutscher Seite, die Nacht verbringen sie geschützt in flach überfluteten Bereichen des polnischen Landschaftsschutzparks. Herbstzeit ist Reisezeit in der Flusslandschaft. Insbesondere im Raum Gartz (Oder) rasten derzeit Tausende Kraniche. Ihr majestätischer Flügelschlag, ihre weithin sichtbaren Flugformationen, ihr eindrücklicher Ruf, ihre stolze Haltung machen den großen Vogel zur Attraktion für Naturliebhaber aus nah und fern.
Umfangreiches Programm
Vielfältig geht es zu in der 9. Kranichwoche. Erstmalig gibt es Programm auch in Gryfino. Früh aufstehen, heißt es für morgendliche Exkursionen zu den Schlafplätzen, den Einbruch der Dunkelheit abwarten, um den Einflug zu erleben. Es gibt geführte Paddel- und Schiffstouren, Busexkursionen und Touren mit dem Kremser. Lesungen und Vorträge wie etwa am 27. September im Kulturhaus in Gryfino, bieten Expertenwissen und Literarisches. Erstmalig werden ausgewählte Veranstaltungen auf beiden Seiten der Oder simultan übersetzt.
Das detaillierte Programm ist unter
http://www.nationalpark-unteres-odertal.eu/ zu finden. Es beginnt täglich ab 6:30 Uhr. Informationen gibt es im Infozelt am Café Zum Mühlenteich, Kastanienallee 8 in Gartz (Oder), täglich zwischen 11:00 und 17:00 Uhr.
Kranichfeste
Die Kranichfeste in Marwice (27. September) und Mescherin (28. September) sowie das Stadtfest in Gartz (Oder) am 3. Oktober bieten ein buntes Programm für die ganze Familie. Wer es sportlich mag, quert das Zwischenoderland auf einer Strecke von 10,9 Kilometer und nimmt am deutsch-polnischen Nationalparklauf zwischen den beiden Grenzstädten Gryfino und Gartz teil (3. Oktober).
Fotoworkshop, Fotowettbewerb, Fotoausstellung
Ist es Dokumentation oder Kunst, oder beides? Diese Frage stellt sich, angesichts der wunderbaren Aufnahmen von den großen grauen Vögeln, die während der Kranichwoche alljährlich entstehen. Ein Fotoworkshop für Hobbyfotografen mit den Naturfotografen Zehrfeld und Zehrfeld aus Berlin bietet am 1. Oktober diesbezüglich Weiterbildung an. Der Fotowettbewerb, dessen Preisträger prämiert werden, gibt die Möglichkeit, die eigenen Aufnahmen vom Kranich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gleich zwei exzellente Naturfotografen zeigen ihre Bilder.
Carsten Linde (Waake) arbeitet seit Jahren als ehrenamtlicher Kranichranger auf Rügen. Für seine Aufnahmen folgte er den Kranichen quer durch Europa und stellt nun seine Arbeiten im Gartzer Spittel aus (Eröffnung 26. September). Kranichfotos von Dieter Damschen (Wendland) sind mehrfach preisgekrönt. Die Aufnahmen stammen aus den Winterquartieren in Spanien, den Sommerquartieren in Skandinavien sowie von Zug- und Rastplätzen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. 2007 wurde Damschen von der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen als „Naturfotograf des Jahres“ ausgezeichnet. Damschen fotografiert großartig und erzählt brillant: 28. September Mescherin, 2. und 4. Oktober Gartz (Oder).
Unterstützt wird die traditionelle Kranichwoche des Nationalparks Unteres Odertal und des Amtes Gartz (Oder) erstmalig von der polnischen Verwaltung für die Landschaftsschutzparks und der Wojewodschaft Westpommern, von vielen privaten Anbietern, der Naturwacht, der Stadt Gartz (Oder), der Gartzer Schule und Kita sowie dem Tourismusverein Nationalpark Unteres Odertal e. V.