Johann Heinrich Picht
Leibarzt von Markgraf Friedrich Heinrich und Arzt der Bevölkerung
geboren 16.11.1740
gestorben 21.04.1810 in Schwedt
Der letzte markgräfliche Leibarzt, Hofrat Johann Heinrich Picht, wurde am 16. November 1740 geboren. Als Leibarzt des Markgrafen erhielt er den Titel eines Hofrates. Picht hatte den Ruf eines äußert geschickten, uneigennützigen und zuverlässigen Arztes, dessen Fähigkeiten – wie es auf seinem Grabstein steht – „seit Generationen kaum ihresgleichen gefunden haben“. Er war Arzt auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin und der Chirurgie. Picht setzte seine ärztlichen Kennnisse nicht nur für den Markgrafen und dessen Gefolge ein, sondern behandelte auch Bürger und Bedürftige.
Picht starb am 21. April 1810 in Schwedt, fast 22 Jahre nach dem Ableben des Markgrafen. Seine ärztliche Tätigkeit war für die Stadt segensreich. So auch bei einer Epidemie im Jahr 1790. Vielen Schwedtern erhielt er das Leben und die Gesundheit in einer Zeit, als die ärztlichen Kenntnisse noch bescheiden waren.
Der Musiker Johann Abraham Peter Schulz schreibt in seinen Lebenserinnerung: „(…) und bin jetzt hier in der Kur eines geschickten praktischen Arztes (…)“ (Ledebur, Carl Freiherr: Tonkünster-Lexicon Berlin’s von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Berlin Verlag Ludwig Rauh, 1861, S. 532). Er meint damit Johann Heinrich Picht.
Da seine zahlreichen Freunde und Verehrer ihm ein würdiges Grabmal stiften wollten, initiierten sie eine Sammlung. Sie erbrachte 260 Reichstaler, mehr als für das Grabmal benötigt wurde. Die Zinsen des überschüssigen Geldes wurden als „Picht’sche Stiftung“ für arme Kranke bestimmt. Darum war auf den Rezepten für eine kostenlose Medikamentenvergabe „Picht’sche Stiftung“ vermerkt. Die Aufsicht über die Stiftungsgeschäfte erhielt der Gemeinderat der evangelischen Kirche.
Pichts Grabmal setzte man in den 1960er-Jahren von dem eingeebneten kirchlichen Friedhof auf den Neuen Friedhof um. Es trägt auf der Vorderseite die Inschrift: „Was ich bin, warst Du, wirst Du: Erde“, auf der Rückseite „Was mir ward, wird Dir, wird allen: Leben“.