Instandsetzung des Arnimschen Pumpenhauses
Seit August 2022 liegt ein Zuwendungsbescheid zur Förderung vor. Dieses Vorhaben wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum in Brandenburg und Berlin für die Förderperiode 2014 bis 2022 unter der Maßnahme M07 – Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten finanziert. Die Zuwendungshöhe beträgt 137.442,36 EUR. Der Bewilligungszeitraum endet am 30. Dezember 2024.
Im südöstlichen Bereich der sanierten Parkanlage des Schlosses Criewen, in der Nähe des Kanals befindet sich das ehemalige Arnimsche Pumpenhaus. Das Gebäude wurde um das Jahr 1860 zur Bewässerung der berühmten Criewener Gutsgärtnerei der Familie von Arnim errichtet. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Pumpenhaus bis zur Wendezeit für die Bewässerung der Gärtnereien und des Gutsparkes genutzt wurde. Die im Gebäude untergebrachte Pumpe diente dabei der Beförderung des Wassers zum rund 800 Meter entfernten Wasserturm. Seither wurde vermutlich nur noch der im Anbau befindliche Stromanschluss zur Versorgung der umliegenden Viehweiden genutzt. Gegenwärtig steht das Gebäude ungenutzt und leer.
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein eingeschossiges Bauwerk mit Satteldach und Betondachsteineindeckung. Die Außenwände sind als zweischaliges verputztes Mauerwerk mit Luftschicht ausgebildet. Das Fundament wurde aus Feldsteinen hergestellt. Die Giebeldreiecke wurden aus Mauerwerk bzw. Fachwerk errichtet.
Im Inneren des Gebäudes befinden sich eine ovale Zisterne mit Ansaugrohren sowie eine ORVO-Doppelkolbenpumpe, die ca. 1920 von der Firma Ortenbach & Vogel aus Bitterfeld installiert wurde, deren Turbinen und Pumpen damals Weltruf genossen.
An der Südostwand befindet sich innenseitig ein Schornstein. Der Schornstein wurde einerseits als Rauchabzug für einen Ofen und andererseits zur Ableitung der beim Pumpenbetrieb entstehenden Abwärme genutzt.
In Einheit mit dem Wasserturm dokumentiert das Pumpenhaus einschließlich der historischen Doppelkolbenpumpe, wie eine kontinuierliche Wasserversorgung mit den damals zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten gewährleistet wurde. Die Pumpe selbst ist ein inzwischen seltenes Zeugnis des Maschinenbaus der Zwischenkriegszeit.
Das Gebäude steht seit kurzem als Bestandteil des Denkmals Gutsanlage Criewen auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg. Durch den langjährigen Leerstand und die fehlende Bewirtschaftung befindet sich das Gebäude gegenwärtig in einem schlechten Zustand.
Ziel der Baumaßnahme soll es sein, dass Gebäude denkmalpflegerisch instand zu setzen und den ursprünglichen Gebäudezustand wiederherzustellen, um somit auch der Erhaltungspflicht nach dem Brandenburgischen Denkmalschutzgesetz nachzukommen. Die sich im Inneren befindliche Pumpenanlage soll gangbar gemacht und als technisches Denkmal präsentiert werden. Für die Gemeinde Criewen bedeutet die Instandsetzung des Gebäudes, dass ein prägender Bestandteil der Ortsgeschichte wieder sichtbar wird. Zudem eröffnet sich durch die Präsentation der restaurierten Pumpenanlage eine weitere Touristenattraktion im Nationalpark.
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Schwedt/Oder vom 17. März 2021, Nummer BV/197/21: Gutsanlage Criewen – denkmalpflegerische Instandsetzung des Arnimschen Pumpenhauses