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Margaretha Wulffens

Hebamme

In der Entwicklung der medizinischen und sozialen Betreuung spielten in Schwedt Hebammen eine äußerst wichtige Rolle. Noch weit von der Zeit entfernt, in der betreute Geburten in Hospitalen oder Krankenhäusern stattfanden, war für die meisten Frauen, die oft ihre Kinder ohne fachliche Hilfe zu Welt brachten, schon die Anwesenheit und Unterstützung durch eine Hebamme ein Fortschritt.

Die erste Hebamme, von der wir Kenntnis haben und die in Schwedt wirkte, war die noch als Wehmutter bezeichnete Ernuth Meyers. Sie wurde 1580 (vermutlich in Schwedt) geboren.

Im 18. Jahrhundert wurden in Preußen die ersten Hebammenschulen durch Ärzte gegründet. In Schwedt verlangte ein markgräflicher Befehl, dass in jedem Ort der Herrschaft eine geprüfte und auf ihr Amt per Eid verpflichtete Hebamme ihr Amt versieht. Dennoch übten viele Frauen die Tätigkeit ohne Wissen und Sorgfalt aus, was immer wieder zu gefährlichen Folgen führte. Diesen Zustand beklagte auch der Höhenkräniger Pfarrer Samuel Elias Thiele der markgräflichen Kammer und schlug Margarethe Wulffens als Hebamme für Hohenkränig vor, da sie bereits über 200 Frauen ohne Zwischenfälle bei der Geburt geholfen habe.

Die Hebammen der Herrschaft mussten schwören, dass sie nüchtern, vorsichtig und mit Geduld gegenüber den Frauen ihr Amt ausüben, alles zum Wohlergehen von Mutter und Kind unternehmen. Vor allem sollten sie nicht eine Gebärende aus armen Verhältnissen zugunsten einer aus begütertem und gut entlohnendem Haus im Stich lassen.

Am 9. September 1750 nahm Hofrat Behrens Margaretha Wulffens in Schwedt ihr die theoretische Prüfung als Hebamme ab, die sie auch bestand. Am 19. September 1750 wurde sie als Wehmutter in Hohen- und Niederkränig und in Saathen eingesetzt.

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