Friedrich August von Staegemann
Ministerialbeamter, Staatsrat, Mitarbeiter Hardenbergs, Lyriker
geboren 07.11.1763 in Vierraden
gestorben 17.12.1840 in Berlin
Der früh verwaiste Sohn eines Vierradener Lehrers und Kantors verbrachte einen Teil seiner Kindheit in einem Berliner Waisenhaus. Fleiß und Ehrgeiz ermöglichten Friedrich August von Staegemann ein Studium der Rechtswissenschaften 1782 in Halle. Danach begann er eine glänzende Beamtenlaufbahn. 1784 ging er nach Königsberg und war dort bis 1789 bei der ostpreußischen Regierung tätig, hauptsächlich im Finanz- und später im Justizbereich. 1806 wurde er Leiter der Preußischen Bank in Berlin und enger Mitarbeiter des damaligen Staatskanzlers Hardenberg. In dieser Funktion wirkte er bei wichtigen Teilen der Reformgesetzgebung Steins und Hardenbergs mit. Seit 1817 gehörte von Staegemann dem Staatsrat an und leitete 1819–1821 die „Allgemeine Preußische Staatszeitung“. 1823 wurde Staegemann Chef der Staatskanzlei.
Staegemann, in dessen Berliner Haus u. a. Achim und Bettina von Arnim, Clemens Brentano und Heinrich von Kleist verkehrten, publizierte 1891–1897 Gedichte im „Berliner Musenalmanach“. Er verfasste patriotische Gedichte, die den Geist der Freiheitskriege widerspiegeln, aber auch umfangreiche Liebeslyrik.
Als Staatsbeamter genoss Staegemann bis in sein hohes Alter hohes Ansehen. 1816 wurde er von Friedrich Wilhelm III. geadelt. 1835 wurde er Ehrenbürger der Stadt Berlin.
Werke: „Historische Erinnerungen in lyrischen Gedichten“ (1828)
Aus seinem Nachlass wurde herausgegeben: „Briefe und Aktenstücke aus der Geschichte Preußens unter Friedrich Wilhelm III“ (3 Bände, 1899–1902), „Aus der Franzosenzeit“ (1904).