Abenteuer Trasse (Archiv)
Vom 7. Juni bis 3. August 2012 ist eine neue Ausstellung im Schwedter Rathaus Haus 2 zu sehen. Ulrich Bischoff zeigt fotografische Impressionen vom Arbeiten und Leben an der Erdgastrasse. Er arbeitete von 1976 bis 1978 an der „Drushba-Trasse“ und von 1983 bis 1994 am zentralen Jugendobjekt Aufbau der Erdgastrasse mit.
Die „Drushba-Trasse“ war ein Jugendprojekt. Ulrich Bischoff wurde von seinem Betrieb delegiert. Die Trasse verlief durch die Ukraine von Krementschug, Alexandrowka, Talnoje, Gaisin, Bar Tscherkassy, Glinsk und Spola. Für ihn war dieser Einsatz eine gute Möglichkeit, sein fachliches Wissen zu erweitern. Neben der Abenterlust trieb ihn aber auch die Begeisterung in die damalige Sowjetunion, um das Land und die Leute des riesigen Landes kennenzulernen.
1983 meldete sich Ulrich Bischoff freiwillig für das zentrale Jugendobjekt Erdgastrasse. Diesmal wollte auch seine Ehefrau, die als Leiter Betreuer tätig war, mit. Sie bleiben bis 1994. Der Einsatz erfolgte an den Standorten Jefremow, Gornosawodsk, Aksai und Rassasowo.
In dieser Zeit erlebte Ulrich Bischoff den Auf- und Rückbau von Baustellen mit, sah die Verlegung der Erdgasleitung, den Bau von Wohnungen, Kindereinrichtungen, Krankenhäuser und Industrieobjekte und erlebte wie Verdichterstationen entstanden. Er erinnert sich, wie in Aksai (Kasachstan) nach Erdgas gebohrt wurde und was für ein großartiges Gefühl es war, auf solch einem Bohrturm zu stehen.
Das Trassenleben bestand aber nicht nur aus Arbeit, sondern auch aus kulturellen Höhepunkten. Die Puhdy’s und viele andere namhafte Künstler traten dort auf. An den Wochenenden fuhren die Trassenbauer an den Dnepr und haben dort gegrillt.
Vieles davon hat Ulrich Bischoff fotografiert. Die Ausstellung mit seinen eindrucksvollen Bildern wird am Donnerstag, dem 7. Juni 2012, um 13 Uhr durch Bürgermeister Jürgen Polzehl im Foyer des Rathauses Haus 2 eröffnet. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Gesangsgruppe „Freunde russischer Folklore“.