Staatskanzlei

Informationszentrum hilft Fachkräftebedarf zu sichern

veröffentlicht am 30.01.2007

Die Eröffnung eines „Informationszentrums für Jobs und Bildung“ heute in Potsdam hat Ministerpräsident Matthias Platzeck zum Anlass genommen, um die Verantwortung der Unternehmen für eine vorausschauende Fachkräftesicherung zu unterstreichen. „Auch kleine und mittelständische Unternehmen müssen sich die Dramatik des anstehenden Fachkräftemangels bewusst machen. Für sie ist es existenzsichernd, eine vorausblickende Personalpolitik zu gestalten“, sagte der Ministerpräsident. Er mahnte an, dass noch mehr Unternehmen betriebliche Ausbildungsplätze schaffen und die Zusammenarbeit mit Schulen und Hochschulen ausbauen. Einrichtungen wie das „Informationszentrum für Jobs und Bildung“ des Zentrums Aus- und Weiterbildung (ZAL) Ludwigsfelde“ könnten Bausteine in der Fachkräftesicherung sein, so Platzeck. „Es trägt dazu bei, Angebot und Nachfrage auf dem regionalen Arbeitsmarkt auszugleichen.“ Jedoch werde es in Brandenburg weiterhin eine paradoxe Situation geben: Nur langsam abnehmender Arbeitslosigkeit steht ein immer wachsender Fachkräftebedarf gegenüber. Zur Lösung des Problems ist nach Angaben Platzecks ein Bündel von Maßnahmen eingeleitet worden: Die Berufsorientierung junger Menschen wird unter anderem durch das „Netzwerk Zukunft“ verbessert, die Mitarbeiterqualifizierung in kleineren und mittleren Betrieben durch Regionalbüros unterstützt. Ein regionaler Lotsendienst unterstützt zudem Absolventen im Umfeld technischer Hochschulen auf dem Weg zum eigenen Unternehmen. Am 12. Mai wird der erste landesweite „Tag des offenen Unternehmens“ veranstaltet. Unternehmen vermitteln Einblicke in Berufsfelder und können über berufliche Chancen informieren. Insgesamt wird sich die Brandenburger Bevölkerungsstruktur in den kommenden Jahren deutlich verändern. Vor allem wird der Anteil der erwerbsfähigen Brandenburger kleiner. Zum einen gehen immer mehr Ältere in Rente, zum anderen verschwinden die Jüngeren vom regionalen Arbeitsmarkt. Das hat mit den geburtenschwachen Jahrgängen der Nachwendezeit zu tun, aber auch mit der Abwanderung vornehmlich junger, gut ausgebildeter Frauen. Bis 2015 müssen die Brandenburger Unternehmen bis zu 200.000 Fachkräfte ersetzen, sagt eine Fachkräftestudie, die das Arbeitsministerium in Auftrag gegeben hatte.