Staatskanzlei

Erinnern, Mahnen, Handeln

veröffentlicht am 27.01.2007

Ministerpräsident Matthias Platzeck erklärt anlässlich der heutigen Veranstaltung zum Holocaustgedenktag in Sachsenhausen: „Heute wird weltweit der Millionen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. Vor 62 Jahren - am 27. Januar 1945 - wurde das Vernichtungslager Auschwitz, der Inbegriff der faschistischen Tötungsmaschinerie und der Menschenverachtung, befreit. Ich bin sehr dankbar, dass die Gedenkstätte Sachsenhausen und der Landtag Brandenburg heute mit einer gemeinsamen Veranstaltung an einem authentischen Ort in unserem Land an diesen Tag erinnern. In Sachsenhausen wurden nicht nur Häftlinge aus ganz Europa gequält und ermordet, hier drillte das Regime auch seine Wachmannschaften für die anderen Konzentrationslager. Die Gedenkstättenstiftung widmet den Holocaustgedenktag in diesem Jahr den Opfern der NS-Militärjustiz. Indem jährlich speziell an eine der vielen Häftlingsgruppen in Sachsenhausen erinnert wird, leistet die Gedenkstätte einmal mehr eine überaus wertvolle Arbeit: Sie pflegt in diesem Jahr das Andenken an NS-Opfer aus der Wehrmacht, die sonst vielleicht dem Vergessen anheim gefallen wären. Als Ministerpräsident appelliere ich auch an die in Brandenburg stationierten Einheiten der Bundeswehr: Besuchen Sie den authentischen Ort KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, wo Wehrmachtssoldaten vom NS-Regime gefangen gehalten, gedemütigt und ermordet wurden, weil sie ihrem Gewissen folgten und Widerstand gegen den mörderischen Krieg der Nazis leisteten. Das Wissen um die Kraft von Humanität und Zivilcourage ist nach meiner Überzeugung von unschätzbarem Wert für die Erfüllung besonders auch der neuen Aufgaben, die heute vor der Bundeswehr stehen.“