Staatskanzlei

Engagiert und couragiert - Sechs Brandenburger beim traditionellen
Neujahrsempfang des Bundespräsidenten

veröffentlicht am 04.01.2007

In Anerkennung ihrer verdienstvollen und couragierten Arbeit für das Gemeinwohl sind in diesem Jahr sechs brandenburgische Bürgerinnen und Bürger zum traditionellen Neujahrsempfang des Bundespräsidenten eingeladen worden. Sie werden am Montag, 8. Januar 2007 ab 10.00 Uhr im Amtssitz von Bundespräsident Horst Köhler, Schloss Bellevue, in Berlin dabei sein. Eberhard Galle aus Buckow (Märkisch Oderland) engagierte sich viele Jahre lang für die Freiwillige Feuerwehr in seinem Heimatort und machte sich dabei insbesondere für die Jugendarbeit stark. Durch seine Tätigkeit als Ortswehrführer bis Ende 2005 trug er maßgeblich dazu bei, dass sich die Ortswehr Buckow zu einer stabilen Einheit bei der Gefahrenabwehr im Brand- und Katastrophenschutz entwickelte. Im vorbeugenden Brandschutz organisierte er eine enge Zusammenarbeit mit Kita, Schule, Kinderheimen, Seniorenheim und Rehabilitationseinrichtungen. Dank der Arbeit von Eberhard Galle besteht in Buckow seit vielen Jahren eine aktive Jugendgruppe. Ulrich Hobeck aus Briesen (Spree-Neiße) ist seit 2001 ehrenamtlich Präsident des Vereins German Meetings Deutschland; der Vereinigung der 20 wichtigsten Leichtathletik-Meetings in Deutschland. Bereits seit 17 Jahren organisiert er das bedeutendste Leichtathletik-Treffen Brandenburgs, das „Internationale Lausitzer Leichtathletik-Meeting“ und seit vier Jahren das „Springer-Meeting“ in der Lausitz-Arena in Cottbus. Dabei arbeitet er mit über 100 Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft zusammen. Viele Jahre war Ulrich Hobeck als Leichtathletik-Trainer tätig und betreute mehrere Generationen von Sportlern. Er selbst war erfolgreicher Leistungssportler und wurde 13 x DDR-Meister im 3.000 m Hindernislauf, war 1966 Vize-Europameister bei den Junioren und erzielte 1970 den 2. Platz im EC-Finale in Stockholm. Ilona und Joachim Lange aus Potsdam engagieren sich in der Beratung, Betreuung und Förderung hörgeschädigter Menschen. Die beiden – sie sind selbst gehörlos - besitzen ein großes Vertrauen bei Betroffenen und unterstützen durch ihre fachliche und ehrenamtliche Arbeit den Landesverband der Gehörlosen Brandenburg. Dabei geht es vor allem darum, die Lebenssituation gehörloser Menschen im Land zu verbessern. Zwischen dem Ehepaar Lange und dem zuständigen Fachreferat des Sozialministeriums besteht eine jahrelange gute Zusammenarbeit. Dieter Pumpa aus Cottbus hat sich große Verdienste beim therapeutischen Reiten erworben. Bereits 1974 begründete der damalige Abteilungsleiter Pferdezucht und Pferdesport in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft das therapeutische Reiten in Sielow. Nach der Wende errichtete er einen Reiterhof und führte das therapeutische Reiten länger als ein Jahr auf eigene Kosten fort. In der Folgezeit ermöglichten die Stadtverwaltung Cottbus, ein Förderverein sowie zahlreiche private Sponsoren die Therapie mit Pferden. Am therapeutischen Reiten in Sielow nehmen heute wöchentlich bis zu 120 körperlich und/oder geistig behinderte Kinder und Jugendliche der vier Sonderschulen in Cottbus teil. Weiterhin steht die Therapie Mitgliedern einer Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppe sowie beispielsweise Schlaganfallpatienten offen. Die Schülerin Sarah Schütze aus Ortrand (Oberspreewald-Lausitz) ist stellvertretend für ihre Stadt beim Bundespräsidenten geladen. Am 22.06.2006 brannte in Ortrand ein Döner-Imbiss. Dieses Ereignis löste eine Welle der Solidarität mit dem türkischen Inhaber Ismail Kilic aus. Die Schülerin Sarah Schütze organisierte mit ihren Eltern und vielen ehrenamtlichen Helfern ein rockiges Benefizkonzert am 29.07.2006. Der Gelände-Besitzer, Peter Wiese, erließ Kilic bis zur Wiederherstellung seines Standes die Miete. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet. Sach- und Arbeitsleistungen wurden erbracht. Die Türkische Gemeinde in Deutschland würdigte die spontane Hilfsbereitschaft der Ortrander Bürger mit einer Dankesurkunde.