Staatskanzlei

Bund und Land Brandenburg gründen Wissenschaftsstiftung

Deutsch-polnische Zusammenarbeit wird gestärkt

veröffentlicht am 30.11.2006

Deutschland und Polen wollen ihre Zusammenarbeit im Bereich Wissenschaft stärken. Deshalb wird eine „Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung“ ins Leben gerufen. Das gaben heute das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Staatskanzlei und das Wissenschaftsministerium des Landes Brandenburg bekannt. Ziel der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft und der Völkerverständigung durch eine intensive deutsch-polnische Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Wissenschaftlern und Forschern beider Länder. „Wir sind der Überzeugung, dass gerade der Zusammenarbeit von Studenten, Wissenschaftlern und Forschern eine Schlüsselrolle zukommt. Hier soll die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung ihre Aufgabe finden“, erklärten Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Ministerpräsident Matthias Platzeck. Die Stiftung wird innovative Projekte in Deutschland und Polen fördern und gleichzeitig neue Modelle der Zusammenarbeit entwickeln. „Sie soll der deutsch-polnischen Zusammenarbeit in der Wissenschaft Profil und eine kräftige Stimme geben“, betonte Schavan. Die Stiftung nach brandenburgischem Landesrecht, deren Stifter der Bund und das Land Brandenburg sind, wird ihren Sitz in Frankfurt (Oder) haben. Mitglieder des Gründungsvorstands der Stiftung werden Dr. Erardo Rautenberg, Generalstaatsanwalt des Landes Brandenburg, und Prof. Dr. Klaus Ziemer, Direktor des Deutschen Historischen Instituts Warschau. Die Satzung der Stiftung betont die besondere Rolle gemeinsamer Projekte der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), des Collegiums Polonicum in Słubice und der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen. Schavan: „Das deutsch-polnische Jahr 2005-2006 hat gezeigt, welches Potential die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserem Nachbarn Polen birgt. Impulse gehen vor allem von der Begegnung der Menschen aus.“ Platzeck erklärt: „Brandenburg sieht die Gründung der Stiftung als eine Bestätigung seiner langjährigen Vorreiterrolle in den deutsch-polnischen Wissenschaftsbeziehungen. Bund und Land setzen mit dieser Gründung auf die Erweiterung und Vertiefung dieser Beziehungen in der Zukunft.“ Die Errichtung der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung gründet sich auf die Gemeinsame Erklärung vom 25.07.2005, in der beide Länder ihren Willen zur Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Wissenschaftlern und Forschern bekräftigen. Das BMBF wird hierfür 50 Millionen Euro Stiftungskapital aus dem Bundeshaushalt und die polnische Seite den Gegenwert von 5 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Auch das Land Brandenburg beteiligt sich am Stiftungskapital. Die Zusammenarbeit mit Polen im Rahmen der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung und die Bereitstellung der von Polen zugesagten Mittel werden durch ein Regierungsabkommen beider Länder geregelt. In den nächsten Monaten werden sich die Gremien der Stiftung – Vorstand, Kuratorium und Beirat – konstituieren, die Förderleitlinien erarbeitet und erste Projektausschreibungen vorbereitet.