Staatskanzlei

Sanierung des Russischen Ehrenfriedhofs in Baruth abgeschlossen – Platzeck: Versöhnung ist bleibende Pflicht

veröffentlicht am 17.11.2006

Zum Festakt der Fertigstellung der Sanierung des Russischen Ehrenfriedhofs von Baruth erinnerte Ministerpräsident Matthias Platzeck heute insbesondere an die 20 Millionen im II. Weltkrieg getöteten Menschen aus den Völkern der damaligen Sowjetunion. „Unter ihnen waren auch jene 1.200 hier in Baruth bestatteten jungen Rotarmisten, die beim Sturm auf Berlin dafür starben, dass Deutschland und die Welt von den Nazis und ihrer unmenschlichen Diktatur befreit wurden. Diesen Männern und vor allem ihren Nachfahren sind wir es schuldig, ihr Andenken in Ehren zu halten.“ Der nun mit Mitteln des Bundes und des Landes und unter Mitwirkung des Bundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge sanierte Friedhof sei ein wichtiges äußeres Zeichen für das Gedenken an die Soldaten, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden, fügte Platzeck hinzu. Er mahnte: „Die Orte der Kesselschlachten zum Ende des II. Weltkrieges haben nichts Heroisches oder Heldenhaftes. Deshalb müssen alle friedliebenden Menschen mit ihrem Bekenntnis gegen Krieg und Fanatismus dafür sorgen, dass den Toten und den Überlebenden dieser grausamen Kesselschlacht Gerechtigkeit widerfährt. Neonazis haben an diesen Orten nichts zu suchen! Ihr Auftritt ist eine Verhöhnung der Opfer! Er widerspricht allen Regeln eines friedvollen und demokratischen Zusammenlebens unserer Zivilgesellschaft. Dafür demonstrieren wir am morgigen Tag in Halbe!“ Platzeck machte deutlich, dass wer Friedhöfe missbrauche, um eine Gewalt verherrlichende und Gewalt praktizierende Ideologie zu verbreiten, mit der ganzen Härte des Gesetzes rechnen müsse. „Halbe und Baruth gemahnen an Frieden, beschwören nicht Schlachten. Beide Orte sind Gräberstätten, die tiefe Trauer und blankes Entsetzen auslösen“, sagte Platzeck. „Versöhnung über den Gräbern ist eine bleibende Pflicht.“