Staatskanzlei

Platzeck für vorsorgendes kommunales Handeln

veröffentlicht am 16.11.2006

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat die Notwendigkeit eines vorsorgend agierenden Sozialstaats unterstrichen. „Der traditionelle, nachsorgende Sozialstaat, der allzu oft ‚reparierend’ erst dann eingreift, wenn der Schaden schon eingetreten ist, befindet sich meines Erachtens nach nicht mehr auf der Höhe unserer Zeit“, sagte Platzeck am Donnerstag auf dem Kommunalpolitischen Kongress „Kommunalpolitik besser machen“ in Berlin. Er fügte hinzu: „Wir müssen nicht nur umdenken, wir müssen gerade auch aufgrund des demografischen Wandels energisch umsteuern. An die Stelle des nachsorgenden Sozialstaates des 20. Jahrhunderts muss im 21. Jahrhundert deutlich stärker der vorsorgende Sozialstaat treten, der – wo immer möglich - in die Fähigkeiten der Menschen investiert, sich selbst zu helfen. Dies gilt gerade auch in den Kommunen, da dort die Umbrüche zuerst und unmittelbar spürbar werden.“ Es komme in Zukunft vor allem auf die Bildung, das Können und die Kreativität der Menschen an. Deshalb seien gute Schulen, gute Kindergärten, ein offenes und tolerantes Klima, Netzwerke von Unternehmen und Bildungseinrichtungen von immenser Bedeutung. So seien „Lokale Bündnisse für Familie“ geradezu beispielhaft dafür, wie das Prinzip der Vorsorge auf kommunaler Ebene funktionieren kann, sagte Platzeck. Als ermutigend und innovativ bezeichnete er das neue Brandenburger Modell der integrierten Familienberatung. Dies wird derzeit in Lauchhammer gemeinsam von Kreis, Kinderklinik, Jugend- und Sozialamt sowie vielen freiwilligen Helfern entwickelt. Familien sollen durch die systematische Zusammenarbeit aller medizinischen, sozialen und pädagogischen Beteiligten vom ersten Tag der Schwangerschaft an umfassend unterstützt werden. Platzeck: „Ein solches Klima der Kooperation brauchen wir überall im Land. Wir brauchen es nicht nur in Kommunen, sondern auch untereinander. Einer allein kann nicht gegen die Demografie ankommen, Nur wenn wir alle zusammen arbeiten, werden wir die Umbrüche unserer Zeit gestalten können.“