Staatskanzlei

Platzeck: Gleichstellungs- und Familienpolitik müssen Hand in Hand gehen – Rede auf dbb-Bundesfrauenkongress

veröffentlicht am 06.10.2006

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat ein größeres Engagement bei der Herstellung der Chancengleichheit von Frauen und Männern gefordert. Auf dem 9. dbb-Bundesfrauenkongress unter dem Motto „Frauen – Fortschritt - Zukunft“ unterstrich Platzeck am Freitag in Potsdam, für dieses Ziel müssten Gleichstellungs- und Familienpolitik Hand in Hand gehen. Brandenburg habe sich bereits 1994 ein Landesgleichstellungsgesetz gegeben. „Seine Umsetzung ist der Maßstab. Insbesondere auch für die öffentliche Verwaltung, die der größte Arbeitgeber im Land ist.“ Als gleichrangiges Thema nannte er die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei Männern und Frauen. „In einigen Bereichen sind wir noch weit entfernt von diesem Ziel. Die öffentliche Verwaltung ist in der Pflicht, hier Vorreiter auch für die private Wirtschaft zu sein“, so Platzeck auf dem Frauenkongress der Spitzenorganisation der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und des privaten Dienstleistungssektors für Beamte, Angestellte und Arbeiter. Platzeck verwies auf positive Entwicklungen in der öffentlichen Verwaltung des Landes seit der Einführung des Landesgleichstellungsgesetzes. Leider habe aber auch die Aussage „Je höher die Position, desto geringer der Frauenanteil“ immer noch seine Gültigkeit. Auch auf weiteren Feldern sieht Platzeck Handlungsbedarf: So im Zusammenhang mit dem Lohngefälle, dem Zugang zum und beim Vorankommen auf dem Arbeitsmarkt oder dem ungleich hohen Anteil von Frauen bei Mini- und Midi-Jobs und bei Teilzeitarbeitverhältnissen aufgrund der Kinderbetreuung. „Aus all diesen Gründen brauchen wir Lösungen, um die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben über das Bestehende hinaus zu verbessern“, unterstrich Platzeck. Der öffentliche Dienst in Brandenburg gehe hier zwar mit gutem Beispiel voran. Teilzeitangebote würden aber immer noch in hohem Maße nur von Frauen genutzt. Der Bewusstseinswandel, dass Männer genauso wie Frauen Familienverantwortung übernehmen sollen, müsse noch schneller gehen. Platzeck betonte: „Die Landesregierung hat die Weichen dafür gestellt, Brandenburg zu einer besonders familien- und kinderfreundlichen Region zu machen. Es gibt gute Gründe, die Signale für mehr Familienfreundlichkeit auf ‚Grün’ zu halten – demografische, wirtschaftliche, soziale und natürlich ganz persönlich-familiäre. Ich halte es für die wichtigste Frage überhaupt, für mehr Kinder, für größeren familiären Zusammenhalt, für mehr Gerechtigkeit zwischen den Generationen zu sorgen. Wo junge Menschen fehlen, da gibt es keine Zukunft – nicht für die Wirtschaft, nicht für die Region.“