Staatskanzlei

Appel: Wachstumskerne haben Motorfunktion – Staatskanzleichef besucht PCK Schwedt

veröffentlicht am 03.08.2006

Staatskanzleichef Clemens Appel hat die Motorfunktion der Regionalen Wachstumskerne für die Entwicklung des ganzen Landes hervorgehoben. Brandenburg müsse die Modernisierung aus eigener Kraft schaffen, sagte Appel am Donnerstag bei einem Besuch der PCK Raffinerie GmbH und des Industrieparks PCK, die zum Regionalen Wachstumskern Schwedt/Oder gehören. Am Industriestandort Schwedt sei es einigen Unternehmen bereits gelungen, sich erfolgreich im internationalen Wettbewerb aufzustellen, betonte Appel. Um Potenziale zu mobilisieren, sei es wichtig, die Leistungsträger vor Ort an einen Tisch zu bringen. In Schwedt sei die Zusanmmenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung seit Jahren vorbildlich. Appel unterstrich: „PCK engagiert sich stark dafür, dass sich auf dem Betriebsgelände andere Unternehmen ansiedeln. Die Bilanz von 70 Betrieben und fast 1.500 Arbeitsplätzen ist beeindruckend.“ So könne auch der Abwanderung aus der Region entgegengewirkt werden. Appel sicherte zu, er werde sich dafür einsetzen, dass die Landesregierung den Industriepark auch weiter nach Kräften unterstütze. Die Schwedter Raffinerie hat sich zu einer der effizientesten Raffinerien Europas entwickelt. Sie verfügt über das Know-how, das schwefelreiche russische Rohöl weitestgehend zu nutzen und auch aus schwerem Heizöl einen sehr hohen Anteil Kraftstoffe, leichte Heizöle sowie chemische Grundstoffe zu gewinnen. Hier hat PCK Weltniveau. Durch einen Verbund des eigenen Kraftwerkes mit der Raffinerie arbeitet PCK weitestgehend rückstandsfrei. Als erste Raffinerie Deutschlands hat PCK damit begonnen, Bioethanol großtechnisch chemisch in das Fahrbenzin einzubinden. In den nächsten Wochen geht eine weitere Anlage bei PCK ans Netz, mit der Bioethanol für den Kraftstoffpool chemisch umgewandelt wird. Mit dieser Investition wird PCK weltweit ein völlig neues Produkt herstellen. Für den Aufbau des Biokraftstoff-Kompetenzzentrums sind von PCK bisher ca. 36,5 Mio. Euro ausgegeben worden. Unterdessen ist auch deutlich mehr Bewegung in die Entwicklung des PCK-Industrieparks gekommen. Auf dem PCK-Gelände haben sich bisher 70 Firmen, die zum großen Teil als Dienstleister für die Raffinerie wirken, angesiedelt. In den letzten Jahren kamen größere Industrieunternehmen hinzu wie die Anlagen zur Erzeugung von Bioethanol und Biodiesel. Ein Holzpelletierwerk wird derzeit in Betrieb genommen. Mit diesen drei Neuanlagen werden etwa 205 neue Industriearbeitsplätze geschaffen, dafür sind Investitionen von über 100 Mio. Euro von den Investoren bereitgestellt worden. „Die zusätzlichen Arbeitsmarkteffekte dieser Anlagen reichen weit bis in die Land- und Forstwirtschaft hinein“, informierte PCK-Geschäftsführer Klaus Niemann. „Zur Versorgung der angesiedelten Unternehmen ist in der PCK eine Industrieparkgesellschaft gegründet worden. Ein vordringliches Ziel ist es, die Infrastruktur des Industrieparks weiter auszubauen.“ Der Regionale Wachstumskern Schwedt/Oder hat u.a. folgende Projekte als Schlüsselmaßnahmen für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt gegenüber der Landesregierung benannt: - die Entwicklung und Erschließung des Industrieparks PCK, - der Schienenverkehrsanschluss Hafenbahn Schwedt/Oder inklusive der Herstellung eines zweiten Gleises Stendell – Passow, - der Ausbau des Gewerbegebietes Hafen Schwedt/Oder, - die Verbesserung der Anbindungen an die Autobahnen A11 und A20 durch den Ausbau der Bundesstraßen B2 und B 166 bzw. des Anschlusses an das polnische Fernverkehrsstraßennetz sowie - der Ausbau der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße. Die Landesregierung wird voraussichtlich am 29. August über Maßnahmen entscheiden.