Staatskanzlei

Tradition und Fortschritt – Platzeck zum Baubeginn zur Pilotanlage für ein CO2-freies Kraftwerk in der Lausitz

veröffentlicht am 29.05.2006

Ministerpräsident Matthias Platzeck sieht in der künftigen Pilotanlage eines CO2-freien Kraftwerks in der Lausitz einen Beleg dafür, dass die Braunkohle auch künftig alle Chancen hat, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Ostdeutschland zu bleiben. Anlässlich des Baubeginns für die Anlage am Montag in Schwarze Pumpe plädierte er dafür, die Traditionen des Energiestandortes Lausitz aufzunehmen und mit hochmodernen Technologien zu veredeln. Dies gelte vor allem angesichts der Diskussion um Erdölknappheit und des wachsenden Energiebedarfs solcher Länder wie China. Platzeck verwies darauf, dass Brandenburg die Entwicklung CO2-freier Kohlekraftwerke schon frühzeitig unterstützt hat. Das vom GeoForschungsZentrum Potsdam zusammen mit 13 weiteren europäischen Partnern und von der EU unterstützte Projekt zur unterirdischen Speicherung von CO2 –Abgasen sei auf einem guten Weg. Auch auf dem Gebiet der Braunkohlekraftwerkstechnologien habe Brandenburg einiges vorzuweisen. Das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe sei eines der modernsten weltweit. Ein Standortvorteil der künftigen Pilotanlage liegt nach Ansicht Platzecks in den guten Bedingungen für die Nachnutzung des produzierten Dampfes in den umliegenden Industrieanlagen. Zudem würden Synergien etwa bei der Ver- und Entsorgung sowie hinsichtlich des technisches Personals vor Ort ausgeschöpft. Als weiteren Vorteil nannte Platzeck die Zusammenarbeit mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Hier liefen Forschungsprojekte zur Wirkungsgradsteigerung, die der von Vattenfall angestrebten CO2-Abscheidung aus dem Rauchgas zuarbeiten. Platzeck sieht Brandenburg in Sachen Energiepolitik generell gut aufgestellt. „Neben der Braunkohle und der damit zusammenhängenden hochtechnologischen Entwicklung setzen wir im Bemühen um einen vernünftigen Strommix auch auf erneuerbare Energien, vor allem Wind, Biomasse und Solaranlagen. Der Anteil von Strom aus den erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung des Landes insgesamt erhöhte sich mittlerweile auf rund 10 Prozent. Auch dieser Teil der Energiewirtschaft sichert Arbeitsplätze, und zwar in wachsender Zahl.“ Für die Pilotanlage hat Vattenfall 40 Millionen Euro an Investitionen eingeplant. Die Inbetriebnahme ist für 2008 vorgesehen.