Staatskanzlei

60 Jahre DEFA - Platzeck: Standort mit großer Vergangenheit und Zukunft

veröffentlicht am 17.05.2006

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat die DEFA in Potsdam-Babelsberg als Teil des nationalen Kulturerbes gewürdigt. Bei der Jubiläumsveranstaltung zum 60. Gründungstag der DDR-Filmorganisation sagte er am Mittwochabend in Potsdam, DEFA-Filme seien „Dokumente gelebten Lebens, Zeugnisse künstlerischen Schaffens und Belege für eine sehr spezifische Kultur unter den Bedingungen einer politischen Diktatur“. Platzeck äußerte sich zuversichtlich, dass der traditionsreiche Standort auch eine große Zukunft vor sich haben werde. Platzeck betonte, die DEFA stehe für eine breit gefächerte Filmproduktion, für die Auseinandersetzung mit Krieg und Faschismus und für das „Wechselspiel zwischen Kunst und Macht, das sich in Auftragswerken, Zensur, künstlerischen Anspruch und auch Opportunismus zeigte“. Mit der DEFA verbinde sich aber immer die Anerkennung für traditionsreiches und exzellentes Handwerk, für Filmtricks und Trickfilm, für Einfallsreichtum und Improvisationsvermögen. Die DEFA habe Regisseure von Rang und Namen hervorgebracht wie den Namensgeber der Filmhochschule Konrad Wolf. Platzeck: „Nicht wenige Filme aus DEFA-Zeiten sind bewahrenswerte Kunstwerke - wegen der Inhalte, der Regiearbeit, der schauspielerischen Leistungen; auch wegen der Szenenbilder, Kostüme, Fotografien, Filmtricks. Und im Übrigen sind die DEFA-Filme ein sehr lebendiges Erbe; das zeigt die Tätigkeit der Stiftung, das zeigen Forschung und Publikationen, das zeigen nicht zuletzt DVDs mit DEFA-Filmen und die DEFA-Fan-Seiten im Internet.“ Der Ministerpräsident verwies darauf, dass Berlin-Brandenburg heute eine der drei führenden Medienregionen Deutschlands ist. Babelsberg habe sich als der deutsche Standort für große internationale Filmproduktionen profiliert, europaweit und auch in den USA. Platzeck erinnerte daran, dass die Leistung von Studio Babelsberg mit seinen 200 Beschäftigten bei dem Film „In 80 Tagen um die Welt“ im letzten Jahr mit dem deutschen Logistikpreis ausgezeichnet worden ist. Babelsberg sei darüber hinaus der stärkste Standort für industrielle Fernsehproduktionen. Durch die Ansiedlung der Produktionsgesellschaft producers at work in diesem Jahr habe der Stellenwert des Standortes in diesem Marktsegment weiter ausgebaut werden können. Als wichtige weitere Unternehmen im Medienstandort nannte Platzeck den RBB, den Filmpark, das Studio Hamburg, VCC und Hermes Synchron.