Staatskanzlei

Abwegig

veröffentlicht am 17.05.2006

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat die Pauschalbehauptung des früheren Sprechers der Bundesregierung, Uwe-Karsten Heye, zurückgewiesen, in einigen brandenburgischen Städten müssten Menschen mit anderer Hautfarbe um ihr Leben fürchten. Platzeck erklärte am Mittwoch in Potsdam: „Dies ist eine Verunglimpfung ganzer Regionen in Brandenburg, die durch nichts zu rechtfertigen ist. Heyes „Warnung“ an WM-Touristen aus anderen Ländern vor Besuchen in deutschen Kleinstädten hilft niemandem und stellt die erheblichen, auch von Erfolgen gekennzeichneten Bemühungen in Brandenburg um mehr zivilgesellschaftliches Engagement in Abrede, ja gefährdet sie sogar. Uwe-Karsten Heye als Vorstandsvorsitzender des Vereins „Gesicht zeigen! Aktion weltoffenes Deutschland“, der sich große Verdienste um die Aufklärungsarbeit für mehr Toleranz gerade in Brandenburg erworben hat, müsste es besser wissen! Wir in Brandenburg wissen sehr wohl, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus tägliche Aufgabe ist und wir stellen uns dieser Aufgabe.“ In einem Gespräch mit Regierungssprecher Thomas Braune hat Uwe-Karsten Heye mittlerweile sein Bedauern über seine „zugespitzten Äußerungen“ ausgedrückt. Heye sagte wörtlich: „Ich habe kein Bundesland stigmatisieren wollen. Gerade in Brandenburg erlebe ich ein besonders ausgeprägtes politisches und pädagogisches Engagement im Kampf gegen den Rechtsextremismus. Mir war und ist wichtig darauf hinzuweisen, dass fremdenfeindliche Übergriffe nicht bagatellisiert werden dürfen und dass die Mehrheitsgesellschaft die Verantwortung dafür trägt, dass das Motto der Fußball-WM „Zu Gast bei Freunden“ für jeden Besucher – egal welcher Hautfarbe - gilt.“