Staatskanzlei

Platzeck: Brandenburg profitiert von Kooperation mit Finnland

veröffentlicht am 04.05.2006

Brandenburg kann nach Überzeugung von Ministerpräsident Matthias Platzeck viel von einer stärkeren Kooperation mit Finnland profitieren. In seinem Festvortrag bei der Jahrestagung der Deutsch-Finnischen Handelskammer am Donnerstagabend in Helsinki lobte Platzeck das „finnische Modell ressortübergreifender Politik“. Er verwies auch auf die gezielte Förderung von Forschung und Entwicklung, um Wachstum und Beschäftigung zu stärken. In Bezug auf Brandenburg betonte Platzeck: „Es muss Ziel aller Beteiligten sein, mehr Brücken zwischen Forschung und Zukunftsmärkten zu schlagen, Querschnitts- und Spitzentechnologien gleichzeitig zu entwickeln, Wissenschaft und Wirtschaft besser zu vernetzen.“ Handlungsbedarf bestehe beispielsweise in der Energiebranche: deutsche Unternehmen seien bei erneuerbaren Energien oder energieeffizienten Verfahren bereits heute mit an der internationalen Spitze, damit verbundene Marktchancen würden jedoch unzureichend genutzt. Der Ministerpräsident verwies zudem darauf, dass Brandenburg im Erfahrungsaustausch mit Finnland „sehr überzeugende Beispiele für politikfeldübergreifende Lösungen kennen gelernt habe, etwa mit der Verschränkung von Familien- und Bildungspolitik. „Auch wir in Brandenburg können es uns aus wirtschaftlichen Erwägungen und wegen der demografischen Entwicklung nicht leisten, Kinder und Jugendliche zurückzulassen, sie unzureichend auszubilden.“ Ein sich abzeichnender gravierender Fachkräftemangel in vielen Brandenburger Unternehmen fordere dazu heraus, jedem Kind bestmögliche Bildung und Ausbildung zu geben und auch die Beschäftigungsfähigkeit der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhalten oder zu verbessern. Platzeck erinnerte an zahlreiche eingeleitete bildungspolitische Maßnahmen, insbesondere zur Verbesserung der frühkindlichen Bildung und Erziehung, zur Fortentwicklung des allgemeinbildenden Schulsystems und der Berufsbildung sowie zur Ausgestaltung der Weiterbildung. Das familienpolitische Programm, mit dem Brandenburg zu einer der kinder- und familienfreundlichsten Regionen Deutschlands gemacht werden solle, ziele auf eine enge und unbürokratische Zusammenarbeit von Gesundheitswesen, Bildungs- und Familieneinrichtungen, „wie wir sie in Finnland erlebt haben. Beispielsweise werden wir das finnische Modell der Neuvolas (Familienzentren) auch über Lauchhammer hinaus weiter erproben.“