Staatskanzlei

Platzeck zum Tod von Otto Wiesner: „Seine Stimme wird uns fehlen.“

veröffentlicht am 02.02.2006

In einem Beileidschreiben würdigt Ministerpräsident Matthias Platzeck die umfangreiche Aufklärungsarbeit Wiesners über die Verbrechen des Nazi-Regimes. In dem Schreiben an seinen Sohn heißt es: „Die Nachricht vom Tode Otto Wiesners hat mich sehr berührt. In den vergangenen Jahren habe ich mehrmals die Gelegenheit gehabt, mich mit Otto Wiesner zu unterhalten und war jedes Mal von seinem Mut und seiner humanistischen Lebenseinstellung beeindruckt.“ Die Aufarbeitung jener grausamen Jahre und die Erinnerung an das menschenunwürdige Dasein der KZ-Gefangenheit habe er sich zur Lebensaufgabe gemacht. Gerade den jungen Menschen in Deutschland habe Otto Wiesner mündlich Zeugnis über Terror und Brutalität abgegeben. Platzeck: „Mit nicht nachlassender Kraft hat er unzähligen Schülergruppen fesselnd und eindruckvoll von seinen schrecklichen Erlebnissen berichtet und vermittelte so unvergängliche Werte wie Toleranz, Mitmenschlichkeit und Brüderlichkeit. Er wusste, dass nichts nachhaltiger wirkt als die Erzählungen eines Überlebenden. Seine Stimme wird uns fehlen.“