Staatskanzlei

Triebwerkstestlauf in Ludwigsfelde – Appel: Meilenstein für Luft- und Raumfahrtstandort

veröffentlicht am 28.10.2005

In dem heutigen Testlauf für das neue Flugzeug-Triebwerk TP 400-D6 bei MTU in Ludwigsfelde sieht der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Appel, einen „Meilenstein für die Region Berlin-Brandenburg auf dem Weg zum dritten bedeutenden Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland“. In gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Land und Industrie sei es gelungen, bei diesem bedeutenden europäischen Zukunftsprogramm einen „großen und technologisch sehr anspruchsvollen Teil“ in Brandenburg anzusiedeln, sagte Appel heute beim Testlauf. Nach Einschätzung des Chefs der Staatskanzlei ist das neue Triebwerk als „Hochtechnologie- und Innovationsträger ein Aushängeschild für Spitzenforschung und –entwicklung in Berlin-Brandenburg“. Appel gratulierte allen beteiligten Firmen zu diesem Erfolg. „Mein ganz besonderer Dank gilt den zwei Riesen in diesem Konsortium: MTU und Rolls Royce haben an der Entstehung dieses Triebwerkes einen Bärenanteil.“ Er verwies darauf, dass die Region seit Lilienthal und Zeppelin als die historische Wiege der deutschen Luft- und Raumfahrt gilt. Abgesehen von den Zeiten der Flugpioniere im 19. Jahrhundert seien es insbesondere die Erfolge während der DDR-Zeit in der Weltraumforschung, die den hiesigen Forschungseinrichtungen internationale Anerkennung einbrachten. Auch auf der Basis dieser Kompetenzen hätten sich in den letzten Jahren „bedeutende Wachstumskerne in Wissenschaft, Forschung und Industrie neu entwickelt“. In dieser Tradition sei es nicht verwunderlich, dass Luftfahrtbegeisterte deshalb schon vom „TP 400 - D 6“ als dem „Brandenburgtriebwerk“ sprächen, so Appel. Nach Expertenmeinung verfügt Brandenburg-Berlin in den nächsten 15 Jahren über ein Potenzial von 15.000 Arbeitsplätzen in der Luftfahrtindustrie. Dienstleistung, Forschung und innovative Produktentwicklung sind nach Worten Appels diejenigen Felder, auf denen „wir zukünftig erfolgreich mit nationalen und internationalen Wettbewerbern konkurrieren können“. Er verwies darauf, dass sich um die Kernbetriebe eine Vielzahl von Cluster-Betrieben angesiedelt hat, die Teil der Lieferkette sind und als innovative Partner zusammen arbeiten. Hinzu kämen Hochschuleinrichtungen und Forschungsinstitute, die luft- und raumfahrtrelevante Schwerpunkte aufweisen, eine verzweigte Betreiberinfrastruktur und für die Flughäfen eine Vielzahl von Airlines und Support-Einrichtungen. Appel äußerte die Hoffnung, dass „am MTU-Standort Ludwigsfelde künftig nicht nur die Produktion, sondern auch die Wartungsarbeiten für das neue Triebwerk ausgeführt werden können. Das würde dieser Region für weitere mindestens 20 Jahre Auftrieb verleihen.