Staatskanzlei

EU-Bildungskommissar besucht Brandenburg

veröffentlicht am 06.10.2005

Der EU-Kommissar für Bildung und Kultur, Jan Figel, hat sich am Donnerstag in Potsdam Einblick in das brandenburgische Bildungssystem verschafft. Figel traf dabei mit Bildungsminister Holger Rupprecht und Wissenschaftsministerin Johanna Wanka zusammen. Bei seinem ersten Besuch in Brandenburg wurde er begleitet vom Beauftragten des Landes beim Bund und für Europaangelegenheiten, Staatssekretär Gerd Harms. Figel informierte sich im Potsdamer Oberstufenzentrum (OSZ) über die Veränderungen im brandenburgischen Bildungssystem seit der Wende und über den Einsatz von EU-Mitteln. Bildungsminister Holger Rupprecht erläuterte dem Gast bei einem Rundgang auf dem historischen Gelände der ehemaligen Garde-Ulanen-Kaserne das Profil des OSZ, das Jugendlichen in verschiedenen Berufsfeldern attraktive Ausbildungsmöglichkeiten bietet. „Über die Verbesserung der berufspraktischen Aus- und Weiterbildung tragen wir zur Stärkung der regionalen Wirtschaftsstruktur bei und öffnen den Studierenden Zukunftschancen´“, informierte Rupprecht. Die Investitionssumme für das OSZ hatte 30 Millionen Euro betragen, davon waren 21 Millionen Euro EU-Strukturfondsmittel. In den Jahren 1994 bis 1998 wurden insgesamt 240 Millionen Euro aus dem Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Erweiterung und Modernisierung von insgesamt 40 Oberstufenzentren im Land Brandenburg eingesetzt. Wissenschaftsministerin Wanka informierte den EU-Kommissar unter anderem über die Umsetzung des sogenannten Bologna-Prozesses in Brandenburg: „Von den 263 in Brandenburg angebotenen Studiengängen sind bereits 71 Prozent Bachelor- und Masterstudiengänge“, so Wanka. Nicht zuletzt deshalb liege der Anteil der Absolventen, die mit einem neuen, international vergleichbaren Bachelor- oder Masterabschluss die Brandenburgischen Hochschulen verlassen, bei einem bundesweiten Spitzenplatz von 8 Prozent. EU-Programme für Studenten- und Dozentenmobilität werden von hiesigen Hochschulen überproportional genutzt. Allein im vergangenen Jahr wurden dafür 900.000 Euro an EU-Mitteln nach Brandenburg geholt. Die Europa-Universität Viadrina und die Universität Potsdam zählen zu den 33 deutschen Hochschulen, die im Hochschuljahr 2003/2004 mehr als 200 Studierende ins Ausland entsandt haben. Jan Figel (45) ist der erste slowakische EU Kommissar. Er ist in der EU-Kommission zuständig für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Multilingualismus. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen auch Jugend, Sport und Beziehungen zur Zivilgesellschaft. Vor seinem Wechsel in die EU-Kommission war er zuletzt unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Angelegenheiten und Entwicklung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.