Staatskanzlei

Platzeck will Wirtschaft bei Bürokratieabbau mit ins Boot holen – Werbung für neue Wirtschaftsförderung

veröffentlicht am 26.09.2005

Ministerpräsident Matthias Platzeck will die brandenburgische Wirtschaft beim Thema Bürokratieabbau mit ins Boot holen. „Wir wollen in Brandenburg konsequent Bürokratie abbauen“, um Entscheidungen für Bürger und Unternehmen transparent herbei zu führen, versicherte Platzeck am Montagabend in Potsdam auf dem 15. Unternehmertag der Vereinigung der Unternehmerverbände in Berlin-Brandenburg (UVB). Der Ministerpräsident unterstrich: „Das ist ein dickes Brett, das Brandenburgs Landesregierung bohrt – wir wollen viele Interessengruppen an einen Tisch bringen.“ Platzeck verwies in diesem Zusammenhang auf den kürzlich ins Leben gerufenen Gesprächskreis Bürokratieabbau. Er sagte weiter: „Wir alle müssen den Mut aufbringen, alte Denkweisen aufzubrechen und eingefahrene Strukturen in Frage zu stellen. Nur so können wir den Unternehmen mehr Luft zum Atmen geben.“ Dabei sei die Landesregierung auf die enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen, Wirtschaftsverbänden und Kammern Brandenburgs angewiesen. An die Unternehmer gerichtet sagte Platzeck: „Ich rufe deshalb ausdrücklich alle auf: Sagen Sie uns, wo Ihrer Meinung nach gehandelt werden muss. Sagen Sie uns, welche Regeln und Verfahren dem Praxistest nicht standgehalten haben!“ Darüber hinaus warb Platzeck für die Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung, die künftig auf Branchen-Kompetenzfelder und regionale Wachstumskerne konzentriert werden soll. Zwar sei die gesamte Konzeption noch nicht abgeschlossen und die Diskussion darüber im Lande in vollem Gange. Doch schon jetzt zeigten sich viele positive Wirkungen der Debatte. „In den Regionen und Gemeinden vor Ort wird nicht mehr vorrangig nach mehr Geld vom Land gerufen. Die Betroffenen beginnen, sich mehr als bisher auf die eigenen Stärken zu besinnen“, betonte Platzeck und fügte hinzu: „Ich spüre eine deutliche Aufbruchstimmung im Land. Wir erleben, dass sich Verantwortliche in Politik und Wirtschaft vor Ort zusammensetzen, um gemeinsam über die Stärkung des eigenen Standorts nachzudenken. Das ist Erneuerung aus eigener Kraft! Dieser Aktivierungseffekt ist für unser Land und seine Menschen von unschätzbarem Wert.“ Zugleich trat Platzeck Sorgen der Unternehmer im Zusammenhang mit der Ost-erweiterung der Europäischen Union im Jahre 2004 entgegen. So seien Brandenburgs Ausfuhren in die EU-Beitrittslänger wesentlich stärker gestiegen als die Einfuhren. Die Sorge, die brandenburgische Wirtschaft sei der Importkonkurrenz nicht gewachsen, erweise sich damit als nicht berechtigt. Ostdeutsche Unternehmen seien auf den Auslandsmärkten inzwischen tendenziell erfolgreicher als Unternehmen in Westdeutschland, sagte Platzeck weiter. Stärke und Wettbewerbfähigkeit brandenburgischer Unternehmen lägen dort, wo diese nicht nur auf den Preis, sondern auf Qualität, Know-how und Zuverlässigkeit setzten.