Staatskanzlei

Platzeck trifft israelische Außenministerin Livni

veröffentlicht am 06.03.2008

Am zweiten Tag seiner Israel-Reise ist Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck in Tel Aviv mit Außenministerin Zipora Livni zusammengetroffen. Platzeck charakterisierte das Gespräch als „offen und intensiv“. Im Mittelpunkt standen der Austausch über aktuelle Fragen des in Stocken geratenen Friedensprozesses in der Region und konkrete Projekte deutsch-israelischer Zusammenarbeit. Platzeck warb dabei für Schülerpartnerschaften und wissenschaftliche Kooperation. Auf seiner zweiten Israel-Reise hatte er zuvor bei Beer Sheva das global agierende Unternehmen Netafim, das intelligente Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft anbietet, besucht. Firmen-Präsident Ofer Bloch und Platzeck vereinbarten, eine Arbeitsgruppe mit Vertretern Brandenburgs und Netafims einzusetzen, um gemeinsame Vorhaben vorzubereiten. Platzeck und Livni besprachen auch Überlegungen, deutschen und israelischen Sachverstand zur Erforschung und Verbreitung innovativer Lösungen für die Stabilisierung des Wasserhaushaltes und die effiziente Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen zu bündeln. Beide Politiker waren sich einig, dass diese Frage durch den Klimawandel zunehmende Relevanz bekommt. Platzeck berichtete ferner von den Bemühungen in Brandenburg, jüdischem Leben mit dem Bau einer Synagoge eine Heimstadt zu geben. Netafim wurde 1965 gegründet. Inzwischen ist das Unternehmen weltweit in über 100 Staaten durch mehr als 30 Tochterfirmen vertreten. Derzeit beschäftigt die Firma zirka 2200 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz lag 2007 bei etwa 500 Millionen Dollar. Platzeck besichtigte auch den Kibbuz Hatzerim, der Mitbesitzer des Unternehmens Netafim ist. Am Donnerstagmorgen hatte der Ministerpräsident bei Beer Sheva in der Negev-Wüste den Brandenburg-Wald eingeweiht.. Im „Wald der deutschen Länder“ übergab er eine symbolische Baumspende und enthüllte eine Steinstele. Die Bäume, die im Namen des Landes Brandenburg gepflanzt werden sollen, werden von den Spenden finanziert, die anlässlich des Benefizkonzertes des Jüdischen Nationalfonds und der Landesregierung Ende Januar in Potsdam gesammelt worden waren. Auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung sollte am Abend noch ein Treffen in Ost-Jerusalem mit Vertretern der palästinensischen Zivilgesellschaft stattfinden. Am Freitag steht der Besuch von Projekten der Jerusalem Foundation auf Platzecks Programm. Er ist Vize-Vorsitzender der deutschen Sektion der Stiftung, die sich für die Völkerverständigung einsetzt.