Staatskanzlei

„Kein Kind zurücklassen“ – Platzeck eröffnet
Hauptversammlung des Verbandes Sonderpädagogik

veröffentlicht am 15.11.2007

Ministerpräsident Matthias Platzeck sieht in dem Prinzip „Brücken statt Barrieren“ einen tragfähigen Leitspruch für die pädagogische Arbeit mit behinderten, beeinträchtigten und benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Der Ministerpräsident eröffnete am Donnerstag in Potsdam die Hauptversammlung des Verbandes Sonderpädagogik, die zum ersten Mal im Land Brandenburg zusammengekommen ist. Platzeck betonte, Brandenburgs Landesregierung arbeite an dem Zukunftsbild einer Schule, „in der alle Kinder willkommen sind“. In den vergangenen Jahre habe sich diese gesellschafts- und bildungspolitische Vision zu einem „konkreten Arbeitsauftrag für die Schule entwickelt“. Platzeck: „Das Recht auf Teilhabe soll mit einer größeren Selbstverständlichkeit in den allgemeinen Schulen verwirklicht werden.“ Der Ministerpräsident betonte, dass sich Brandenburg wie viele andere Regierungen weltweit dem grundlegenden Prinzip der integrativen Schule verpflichtet fühlt. „Es geht dabei auch darum, dass Integration als Bereicherung für alle erfahren wird.“ Er erinnerte daran, dass Brandenburg schon 1991 mit dem ersten Schulreformgesetz dem gemeinsamen Lernen von behinderten und nichtbehinderten Schülern Vorrang eingeräumt habe. Ein Schulnetz von Förderschulen sichere darüber hinaus möglichst wohnortnah deren schulische Förderung. Der Ministerpräsident bekräftigte die Maxime der Landesregierung, dass kein Kind zurückgelassen werden dürfe. Dies sei Aufgabe für alle, die mit Kindern und Schule zu tun haben. Trotz aller Anstrengungen kämen Kinder bereits mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule. Diese resultierten meist aus sozialen Benachteiligungen; und es bestehe die Gefahr, dass sich Lernbehinderungen verfestigten. Platzeck skizzierte die ganze Palette der in den vergangenen Jahren in Brandenburg eingeführten Instrumente zur Stärkung der kindlichen Erziehung. Er nannte unter anderem die stärkere Bildungsausrichtung der Kindertagesstätten, die flexible Eingangsphase FLEX und das Programm für Familien- und Kinderfreundlichkeit.