Staatskanzlei

Platzeck: Kritische Wissenschaft ist Akt der Zivilcourage

veröffentlicht am 08.10.2007

Ministerpräsident Matthias Platzeck warb heute bei einem Empfang von 15 Nobelpreisträgern für eine intensive Kooperation von Politik und Wissenschaft. „In Zeiten immer schneller voranschreitender Erkenntnis brauchen wir unabhängige, kritische Geister, die sich trauen, ihre Stimme gegen die vermeintlich ‚allgemeingültige’ politische Raison zu erheben - und das erfordert Zivilcourage“, sagte Platzeck im Schloss Caputh. Die Aufgabe der Politik sieht Platzeck dabei beispielsweise in der Mithilfe, „wissenschaftliche Erkenntnisse des Klimawandels nicht nur zur Richtschnur eigenen Handelns zu machen, sondern sie auch allgemein verständlich zu vermitteln und in den gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang einzubetten.“ Politik könne somit als Transmissionsriemen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft „ein klimafreundliches und ressourcenschonendes Verhalten realisieren“, fügte der Ministerpräsident hinzu. Maßstab für die Entscheidungen in Wirtschaft und Politik müsse „die globale Nachhaltigkeit werden“, so Platzeck. Der Ministerpräsident unterstrich die Bedeutung der Vermittlung von Wissenschaft für die Lösung der Zukunftsfragen. „Wissenschaft ist mitunter kompliziert und manche komplexen Erkenntnisse lassen sich ausschließlich in kleinem Kreis diskutieren, weil nur wenige Menschen die Details gewisser Phänomene verstehen. Das darf dennoch keinen Wissenschaftler davon abhalten, die Prinzipien neuer Erkenntnisse öffentlich zu diskutieren, auf ihre potentiellen sozialen und politischen Konsequenzen hinzuweisen.“ Vom 8. bis 10. Oktober treffen sich die 15 Nobelpreisträger sowie zahlreiche weitere hochkarätige Wissenschaftler zu einem Symposium des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung unter dem Titel Global Sustainability – A Nobel Cause“ in Schloss Caputh. In Caputh befindet sich auch das Sommerhaus von Nobelpreisträger Albert Einstein.