Staatskanzlei

Brandenburg ehrt erstmals „Ehrenamtler des Monats“

veröffentlicht am 17.09.2007

Christina Tast, Clemens Appel (Chef der Staatskanzlei) und Dajana Kunert (v.l.n.r.)
Im Land Brandenburg sind heute erstmals „Ehrenamtler des Monats“ geehrt worden. Anlässlich der Woche des bürgerschaftlichen Engagements war diese neue Form der Ehrung für Freiwilligenarbeit eingeführt worden. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Appel, verwies bei der Zeremonie darauf, dass Brandenburg in Ostdeutschland Spitze beim Ehrenamt ist. Jeder Dritte engagiere sich. Appel: „Oft einziger, in jedem Fall aber wichtigster Lohn sind Dank und Anerkennung. Eine Kultur der Anerkennung entwickelt sich nicht von selbst. Sie muss angeregt und gepflegt werden. Die Landesregierung sieht sich hier in besonderer Verantwortung. Mit der Auszeichnung schaffen wir eine neue Form des Dankes an Einzelpersonen mit direktem Bürgerbezug.“ Der Chef der Staatskanzlei begrüßte die auf Bundesebene angeschobenen Verbesserungen für die ehrenamtliche Arbeit wie Vereinfachung des Spendenrechts und die Anhebung von Steuerfreibeträgen für ehrenamtliche Nebeneinkünfte. Brandenburg werde im Bundesrat trotz Mindereinnahmen für das Land für die Annahme des Gesetzes stimmen, kündigte Appel an. Mit der neuen Auszeichnung werden beispielgebende Projekte mit landesweiter Vorbildfunktion gewürdigt. Die „Ehrenamtler des Monats“ erhalten jeweils eine Ehrenurkunde des Ministerpräsidenten und einen wertvollen Füller mit dem Aufdruck „Engagiert für Brandenburg“. Die ersten „Ehrenamtler des Monats“ im Land Brandenburg sind Christina Tast, Vorsitzende des Vereins zur Förderung des kulturellen Lebens „Festland e.V.“ in Klein Leppin (Prignitz), und Dajana Kunert, Absolventin der Steuben-Gesamtschule in Potsdam. Der Verein „Festland e.V.“ wurde 2003 von engagierten Bürgern in der Prignitz gegründet. Er bemüht sich, Kinder und Jugendliche im ländlichen Raum in Projekte einzubeziehen und so Interesse an Kultur zu wecken. Als Lokalität für die jährlich stattfindenden Opernaufführungen unter dem Motto „Dorf macht Oper“, an denen die ganze Gemeinde mitwirkt, dient ein umgenutzter Schweinestall. Durch die Initiative von Frau Tast wird deutlich, dass auch mit geringen Mitteln neue Ideen und Perspektiven für die Prignitz geschaffen werden. Dajana Kunert hat aktiv am Projekt „Bildung für Balanka“, im letzten Jahr auch vor Ort in Togo, mitgewirkt. Unterstützt werden damit Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen des im Zentralosten Togos gelegenen Dorfes. Derzeit wird an der Errichtung und Einrichtung einer Bibliothek mit Solarstrom für den Ort gearbeitet. Schüler der Steuben-Gesamtschule haben im letzten Jahr ein Benefizkonzert zugunsten des Balankaprojektes organisiert und dann selbst in Togo die baulichen Voraussetzungen für die Bibliothek mit geschaffen. Nach dem Ausscheiden des Abiturjahrganges, zu dem auch Frau Kunert gehörte, wird das Projekt von anderen Schülern weitergeführt. Die Auswahl für die Ehrungen trifft die Koordinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement in der Staatskanzlei, die seit Beginn dieser Legislaturperiode als landesweite Anlaufstelle für alle Ehrenamtler fungiert und Unterstützung bei Vernetzung und Organisation freiwilliger Tätigkeit in ganz Brandenburg gibt.