Staatskanzlei

Platzeck und Junghanns im Gespräch mit Vertretern der Energiebranche: Gemeinsam zur ökologischen Industriegesellschaft

veröffentlicht am 16.04.2007

Angesichts des prognostizierten Klimawandels und des sich langfristig abzeichnenden Versiegens von Energiequellen wie Öl und Gas hat sich Ministerpräsident Matthias Platzeck erneut für den Aufbau einer „ökologischen Industriegesellschaft“ eingesetzt. Platzeck und der Stellvertretende Ministerpräsident, Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns, trafen sich am Montag auf der Hannover-Messe mit Vertretern der Energiebranche zu einem Gespräch. Junghanns betonte, Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit seien die energiepolitischen Eckpfeiler. „Diese erreichen wir nur mit der Wirtschaft – nicht gegen die Wirtschaft“, so Junghanns. Im Brandenburger Energiemix nähmen erneuerbare Energien an Bedeutung zu. Für eine fortdauernd sichere Energieversorgung sei jedoch auch künftig die Braunkohle aus der Lausitz unverzichtbar, betonten Platzeck und Junghanns. Platzeck zeigte sich überzeugt, dass nur durch Forschung, Entwicklung und neue Technologien der Spagat zwischen mehr wirtschaftlichem Wachstum und knapper werdender Energie gemeistert werden könne. „Machen wir weiter wie bisher, dann könnten in den nächsten Jahrzehnten harsche Verteilungskonflikte entstehen, die ein friedfertiges Zusammenleben der Nationen unterminieren“, warnte der Ministerpräsident. Platzeck: „Wenn wir in Deutschland in den nächsten Jahren Technologien entwickeln, die uns eine emissionsfreie Energieerzeugung ermöglichen, können wir zusammenführen, was bisher nicht zusammenpasste: Wirtschaftswachstum in zukunftsträchtigen Branchen bei gleichzeitiger Schonung natürlicher Ressourcen und der Umwelt.“ Junghanns sieht darin erhebliche wirtschaftliche Chancen: „Mit der Entwicklung neuer klimaschonender Technologien und Verfahren entstehen hochattraktive Exportprodukte ‚Made in Brandenburg’“. Platzeck wie auch Junghanns verwiesen darauf, dass sich in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg eine Reihe von Schlüsseltechnologien angesiedelt hat, „die ganz spezielle Antworten auf die Energiefrage der nächsten Dekaden geben könnten“. Brandenburg entwickle sich im besten Sinne zu einem „Innovationslabor“ für die ganze Welt. Platzeck: „Auf dem Gebiet der Energiewirtschaft in Verbindung mit den Erkenntnissen der Klimafolgenforschung sind wir eine Vorreiterregion geworden. Darin liegt eine außerordentliche Chance Brandenburgs.“ Junghanns hob in diesem Zusammenhang die weltweit erste Pilotanlage für ein CO2-freies Braunkohlekraftwerk hervor, die derzeit in Spremberg/Schwarze Pumpe entsteht. „Damit wird in Brandenburg ein Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der Braunkohle gesetzt. Wir brauchen die Braunkohle. Aber die Kohleverstromung muss sauberer werden. Das CO2-freie Braunkohlekraftwerk ist eine Antwort auf die Herausforderungen, die Klimawandel und Versorgungsbedarf an den Energiestandort stellen. Ebenso werden wir die Entwicklung anderer moderner Energietechnologien wie die Solartechnologie weiter unterstützen.“ Die Solarindustrie habe in Brandenburg einen gewaltigen Sprung gemacht, so Minister Junghanns weiter. „Keine andere Branche im Land hat je in so kurzer Zeit eine solch dynamische Entwicklung erreicht. Brandenburg kann sich damit in einem technologisch wichtigen Zukunftsfeld profilieren.“