Staatskanzlei

Altes Handwerk, traditionelle Sprache und noch viel mehr: Jürgen Wels ist Brandenburgs „Ehrenamtler des Monats"

veröffentlicht am 23.11.2017

Seile drehen, Butter stampfen, Besen binden oder Sensen dengeln - kaum ein altes Handwerk, mit dem Jürgen Wels nicht vertraut ist. Der 70-Jährige aus Großderschau im Landkreis Havelland ist Brandenburgs „Ehrenamtler des Monats" Dezember. Der Beauftragte des Landes beim Bund, Staatssekretär Martin Gorholt, zeichnete den engagierten Rentner mit dieser Ehrung heute aus.

Gorholt überraschte Jürgen Wels im Kreise seiner Mitstreiter vom Verein Initiative Begegnungszentrum Großderschau. Der Verein betreibt das Museum Kolonistenhof in Großderschau, das sich der Präsentation alter Traditionen und Techniken aus der Zeit der Besiedlung des Rhinluchs und des Dossebruchs im 17. und 18. Jahrhundert verschrieben hat. Wels engagiert sich auf vielfältige Weise in dem Verein und wirbt auf Dorffesten oder Messen wie der Grünen Woche für die traditionelle Handwerkskunst. Außerdem setzt er sich für den Erhalt der plattdeutschen Sprache ein, unterstützt die Freiwillige Feuerwehr und den Bauernverband und schreibt die Chronik seines Heimatortes mit fort.

Gorholt: „Bei so viel Engagement reicht eine Auszeichnung eigentlich nicht aus. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Jürgen Wels und seinen Mitstreitern ist der Kolonistenhof ein überaus lohnenswertes Ausflugsziel mit überregionaler Ausstrahlung geworden. Er präsentiert im wahrsten Sinne Geschichte zum Anfassen und stellt anschaulich dar, mit welchen Anstrengungen die Kolonisten diesen Flecken Erde einst nutzbar machten."

Die Kolonisten hätten sich damals ein Stück Heimat erarbeitet, ergänzte Gorholt. Heute erlebe der Begriff Heimat ein Comeback: „Heimat ist den Menschen wichtig. Die Landesregierung stellt ihre Arbeit der nächsten zwei Jahre auch deshalb unter den Leitgedanken ‚Brandenburg: Moderne Heimat für alle‘. Was wir vorhaben - von Infrastruktur über Breitband bis Bildung - wird auch hier in der Region spürbar werden. Aber Heimat braucht auch Tradition, braucht Wurzeln und Verbindungen zu unserer Geschichte. Deshalb ist das Museum Kolonistenhof so wertvoll. Es ist eine wunderbare Brücke in die Historie der Region."

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