Staatskanzlei

Woidke: „Mit gegenseitigem Respekt das deutsch-polnische Miteinander weiter voranbringen“

veröffentlicht am 25.05.2017

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat Deutsche und Polen dazu aufgerufen, in den bilateralen Beziehungen weiterhin die Perspektive des jeweils Anderen im Auge zu behalten. „Das ist im zwischenstaatlichen Dialog gut gelungen. Die Kontakte zwischen beiden Ländern haben sich seit 1990 sehr positiv entwickelt", sagte Woidke bei der Eröffnung der Gesprächsreihe „Polen und Deutschland" im Rahmen des Evangelischen Kirchentages heute in Potsdam. Woidke hob die Rolle der Kirchen in diesem Prozess hervor.

Er nannte die Ostdenkschrift der EKD und den Brief der polnischen katholischen Bischöfe aus dem Jahr 1965 einen „Wendepunkt in unseren Beziehungen". Woidke: „Erst die wechselseitige Vergebung von Schuld stieß die Tür zu einem Versöhnungsprozess auf, der den Blick auf die trennende Vergangenheit nicht scheute, aber zugleich den Willen zur Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft formulierte."

Woidke, der auch der Polen-Koordinator der Bundesregierung ist, betonte weiter: „Wie sehr sich das deutsch-polnische Verhältnis im Alltag heute normalisiert hat, sieht man daran, dass bei uns in Brandenburg inzwischen Tausende Polinnen und Polen leben. Meist arbeiten sie auf der polnischen Seite. Aber weil sich viele in der Uckermark oder im Oderbruch ein Haus gekauft haben, blühen brandenburgische Dörfer wieder auf."

Außerdem gebe es in Brandenburg zahlreiche bilaterale Kooperationsprojekte, wie Schul- und Universitätspartnerschaften, die bei jungen Menschen das Interesse am jeweils anderen Land weckten. Woidke verwies darauf, dass auch das Deutsch-Polnische Jugendwerk seinen deutschen Sitz in Potsdam hat. Und die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) plane eine gemeinsame Fakultät mit der Universität Posen (Poznan).