Staatskanzlei

Woidke sieht in Binnenfischerei „wichtigen Wirtschaftsfaktor" - EU-Kommissar Vella besucht Brandenburger Unternehmen

veröffentlicht am 10.04.2017

Ministerpräsident Dietmar Woidke erachtet die Binnenfischerei in Brandenburg als einen „wichtigen Wirtschaftsfaktor" für das Land. Nach erheblichen Einbrüchen in der Wendezeit habe sich der Wirtschaftszweig in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich stabilisiert. Darauf wies er heute anlässlich des Besuchs des EU-Kommissars für Fischerei, Karmenu Vella, in der Fischerei Köllnitz bei Storkow hin.

Brandenburgs Haupterwerbsfischer holen jährlich rund 4.000 Tonnen Speisefisch aus Seen, Flüssen und Teichen mit einer Gesamtfläche von rund 75.000 Hektar. Woidke: „Das ist bundesweit Spitze und mit einem Erlös von etwa drei Millionen Euro gerade für die Entwicklung in den ländlichen Regionen wertvoll."

Vella war auf Einladung von Agrarminister Jörg Vogelsänger sowie des Landesfischereiverbandes nach Brandenburg gekommen. Es ist der erste Besuch eines für Fischerei zuständigen EU-Kommissars im Land Brandenburg. Er besichtigte gemeinsam mit Woidke und Vogelsänger sowie Vertretern von Landesfischerei- und Landesanglerverband die Fischerei Köllnitz an der Groß Schauener Seenkette, das Teichgut Peitz und das Institut für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow.

Woidke betonte: „Die Binnenfischerei ist seit vielen Jahrhunderten eng mit der Brandenburger Entwicklung verbunden. Die Landesregierung bekennt sich klar zur Unterstützung dieses traditionellen Berufsstandes und Wirtschaftszweiges." Woidke zufolge wurde die Entwicklung des Binnenfischereiwesens zu einem erheblichen Teil erst durch die finanzielle Unterstützung der EU möglich. Die EU habe die Modernisierung von Betrieben ebenso gefördert wie die Forschung oder Investitionen in die Vermarktung. Auch Besatzaktionen zur Sicherung des Bestandes verschiedener Fischarten wären ohne EU-Hilfen so nicht möglich gewesen.

Er mahnte zugleich, das Geschaffene nicht im Widerstreit unterschiedlicher Interessen aufs Spiel zu setzen. Selbstverständlich habe der Schutz der Natur und gefährdeter Arten seine volle Berechtigung. Wenn aber Kormorane in den Fischzuchten wilderten und Biber Teichanlagen unterhöhlten, sei es „Aufgabe verantwortungsvoller Politik, die Interessen des Natur- und Artenschutzes mit denen einer jahrhundertealten Fischerei- und Kulturtradition in Einklang zu bringen".

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