Staatskanzlei

Brandenburg gedenkt friedlicher Revolution vor 25
Jahren – Woidke erinnert an Mut der DDR-Bürger

veröffentlicht am 04.10.2014

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat die wichtige Rolle von oppositionellen Gruppen unter dem Dach der evangelischen Kirche bei friedlicher Revolution und Mauerfall gewürdigt. Auf der Veranstaltung „Aus der Kirche auf die Straße – 25 Jahre Friedliche Revolution in Potsdam“ in Potsdam sagte Woidke am Abend: „Die Kritik an der DDR-Führung bahnte sich ihren Weg aus dem geschützten Raum der evangelischen Kirche in die Öffentlichkeit.“ Mit der Diskussions-Veranstaltung in der Potsdamer Friedrichskirche wurden die Erinnerungsfeiern in Brandenburg zum 25-jährigen Jubiläum von friedlicher Revolution und Mauerfall fortgesetzt. Woidke: „In vielen Kirchengemeinden entstanden Anfang der 1980er Jahre sogenannte Friedenkreise – auch in Potsdam und hier in Babelsberg. Sie boten wichtige Freiräume für systemkritisches Denken, das zwischen Februar 1988 und April 1989 weiter entscheidend beflügelt wurde. In Dresden und Magdeburg wandte sich die Ökumenische Versammlung der DDR entschieden gegen die bestehenden Verhältnisse und rief dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und zu handeln. Die Menschen in der DDR haben ihre Chance beim Schopf gepackt und mit Entschlossenheit etwas Neues aufgebaut.“ In diesem Kontext hob Woidke die Vorreiterrolle Polens und Ungarns für die Entwicklung in der DDR in den Jahren 1989/1990 hervor. Woidkes Resüme: „Ohne die mutigen Frauen und Männer der friedlichen Revolution sähe die heutige Gesellschaft anders aus.“ Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte: "Die Mauer fiel nicht von alleine. Sie fiel, weil zigtausende Bürgerinnen und Bürger mit Mut und Unerschrockenheit die friedliche Revolution möglich gemacht haben. So auch in der Babelsberger Friedrichskirche. Diese Menschen haben unter größtem persönlichen Einsatz gehandelt, und sie haben nicht nachgelassen. Sie haben sich in schwierigen Zeiten nicht für einen leichten Weg des Mitmachens entschieden, sondern für eine Veränderung der Gesellschaft gekämpft. Dafür wollen wir uns bedanken und an den Mut erinnern, ohne den Potsdam nicht das wäre, was es heute ist." Die Beauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Ulrike Poppe, betonte: „In diesen Tagen blicken wir auf den Herbst vor 25 Jahren zurück, als die Menschen in der DDR sich friedlich, mit Kerzen in den Händen, den selbsternannten Machthabern entgegenstellten. Trotz unterschiedlicher Vorstellungen über die erstrebenswerte zukünftige Ordnung waren sich die Protestierenden einig im Ringen um Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit. Heute sind die materiellen Hinterlassenschaften von 40 Jahren SED-Diktatur weitgehend beseitigt, aber noch nicht alle Wunden sind verheilt. Wenn wir uns der bewegenden Zeit des demokratischen Aufbruchs erinnern, sollten wir uns auch verpflichtet sehen, den damals politisch Verfolgten alle Hilfen zu ermöglichen, um die Folgen von Benachteiligung und Repression zu mildern.“ Die Veranstaltung wurde von der Staatskanzlei Brandenburg, der Stadt Potsdam, der Beauftragten Ulrike Poppe und der evangelischen Kirchgemeinde Potsdam-Babelsberg gemeinsam organisiert.