Staatskanzlei

Zukunft vor Ort – Projekt „Heim(at)arbeit“ der Akademie für Landschaftskommunikation ist Demografie-Beispiel des Monats

veröffentlicht am 27.08.2014

Das Bildungsprojekt „Heim(at)arbeit“ des Vereins Akademie für Landschaftskommunikation ist von der Staatskanzlei als „Demografie-Beispiel des Monats“ August geehrt worden. Der Verein wurde für seine Bemühungen gewürdigt, jungen Menschen die Vielfalt an Arbeits- und Lebensperspektiven auf dem Land näher zu bringen und sie damit an die Heimat zu binden. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Albrecht Gerber, überreichte die Auszeichnung heute bei einem Besuch in Wriezen (Landkreis Märkisch-Oderland). Der Verein hat in Zusammenarbeit mit zwei Wriezener Schulen Bildungsmodule entwickelt, wie Mädchen und Jungen im Rahmen des Unterrichts ihre Region für sich entdecken können. Die Jugendlichen besuchen Arztpraxen, Kfz-Werkstätten, landwirtschaftliche Betriebe, Feuerwehren sowie Künstlerinnen und Künstler und informieren sich über die Arbeit und den Alltag auf dem Lande. Dabei lernen sie ganz unterschiedliche Berufsfelder kennen. Die Gesprächspartner erzählen ihnen auch, wie sie Arbeit, Familie und Engagement in der Dorfgemeinschaft oder im Verein unter einen Hut bringen. Zudem laden die Jugendlichen auch Gäste in die Schule ein. Gerber sagte: „Eigenes Erleben ist oft viel einprägsamer als Schulbuchweisheit. Durch dieses Projekt können die Acht- und Neunklässler in persönlichen Gesprächen hinterfragen, was es heißt, auf dem Lande zu leben und sich dort zu engagieren. Ich bin mir sicher, dass sie dabei viel Neues und Liebenswertes entdecken und Lust bekommen, sich auch später in und für ihre Heimat einzusetzen, gerade auch nach einer Ausbildung oder einem Studium, die sie möglicherweise in anderen Regionen absolvieren. Das Leben auf dem Land bietet für die junge Generation viele Chancen, auch mit neuen Ideen selbst zu gestalten.“ Gerber warb dafür, dass weitere Schulen dieses Projekt in ihren Unterricht aufnehmen. Der Vorstand der Akademie, Dr. Kenneth Anders, sagte: „Menschen, die sich an Orte binden, können aus der Verknüpfung von Erwerbsarbeit, persönlichem Interesse und gesellschaftlichem Engagement einen individuellen Lebensentwurf entwickeln. Damit berührt das Modul sowohl Aspekte des Schulfachs Wirtschaft-Arbeit-Technik als auch Themen, die z.B. in Lebenskunde-Ethik-Religion, Deutsch oder Kunst eine Rolle spielen. Außerdem lernen die arbeitenden Menschen im Oderbruch sich sukzessive als regionalwirtschaftliches Netzwerk kennen.“ Die Vor-Ort-Recherchen werden im Unterricht auf verschiedene Weise verarbeitet. So schreiben die Jugendlichen Artikel für die Projektzeitung „Heimat-Blatt“ oder fertigen Collagen und Comics, die den Inhalt ihrer Interviews bildlich wiedergeben. Bis Ende des Jahres wird die Initiative über das Programm „Neulandgewinner - Zukunft erfinden vor Ort“ der Robert-Bosch-Stiftung gefördert. Im März dieses Jahres wurde es als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ gewürdigt. Das Bildungsprojekt „Heim(at)arbeit“ ist ein weiteres Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“, mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten“ unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht. Kontakt für das Demografie-Beispiel August: Akademie für Landschaftskommunikation e. V., Frau Anne Kulozik, E-Mail a.kulozik@oderbruchpavillon.de, Tel.: 0 33 457 - 46 59 83 Infos zum Projekt unter: http://www.oderbruchpavillon.de/bildung/heimatarbeit.html Weitere Infos: http://www.stk.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.351503.de Hinweise und Anregungen an: demografie@stk.brandenburg.de