Staatskanzlei

Woidke eröffnet Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio in Eberswalde – Klare Absage an Rassismus

veröffentlicht am 09.08.2014

Ministerpräsident Dietmar Woidke hat am Samstag in Eberswalde das Bürgerbildungszentrum Amadeu Antonio eröffnet. Es ist benannt nach einem der ersten Todesopfer rechtsextremistisch motivierter Gewalt im wiedervereinigten Deutschland. Woidke sagte bei der Eröffnungsfeier: „Niemand kann jemals wieder gutmachen, was Amadeu Antonio Kiowa und anderen Opfern rassistischer Gewalt angetan wurde. Was wir aber tun können ist, aktiv für Toleranz und Menschlichkeit in unserer Gesellschaft einzutreten. Die Eröffnung des Zentrums ist dazu ein weiterer Schritt. Die Namensgebung ist Verpflichtung, jeglicher Form von Fremdenhass entgegen zu treten.“

Der Ministerpräsident weiter: „Noch immer erfüllt mich das Schicksal von Amadeu Antonio Kiowa mit großer Trauer. Und mit Fassungslosigkeit, wenn ich an den ungezügelten Hass der Täter denke. Amadeu Antonio Kiowa kam in die DDR, weil er als Vertragsarbeiter gebraucht wurde. Er war nur 28 Jahre alt, als er am 6. Dezember 1990 seinen schweren Verletzungen infolge des Überfalls erlag.“ Das Bürgerbildungszentrum halte seinen Namen in Ehren. Von der Einrichtung verspricht sich Woidke, dass sie ein Ort der Begegnung wird, wo Ängste abgebaut werden und zwischenmenschliches Vertrauen wächst. Woidke: „Toleranz zeigt sich im Umgang mit jeder Form von Andersartigkeit – im Alltag, gegenüber unseren Nachbarn und Mitmenschen.“

Woidke erinnerte an den grundlegenden Wandel in der Gesellschaft Brandenburgs seit Anfang der 1990er Jahre. „Es gibt heute überall in unserem Land viele und nachhaltige Projekte für Toleranz und gegen Ausländerfeindlichkeit. Zivilgesellschaftliches Engagement und politisches Handeln gehen Hand in Hand. Der Rechtsextremismus ist zurückgedrängt, hat sich trotz aller Fortschritte jedoch nicht in Luft aufgelöst. Notwendig sind weiterhin Wachsamkeit und Sensibilität.“ Woidke erinnerte daran, dass Brandenburg auch in dieser Hinsicht seine Geschichte aufarbeitet. Als erstes Bundesland prüft es, ob zwischen 1990 und 2001 alle Opfer rechtsextremistischer Gewalt erfasst wurden. Diese Klarheit sei für Angehörige der Opfer und die gesamte Gesellschaft notwendig.