Staatskanzlei

10 Jahre EU-Beitritt Polens – Woidke: Gewinn für alle Partner – Beeindruckende Zahlen belegen dynamische Zusammenarbeit“

veröffentlicht am 29.04.2014

Der Beitritt Polens zur Europäischen Union vor zehn Jahren hat die nachbarschaftliche Zusammenarbeit nach Worten von Ministerpräsident Dietmar Woidke beschleunigt und vertieft. „Wir blicken heute auf ein Jahrzehnt zurück, in dem sich das Verhältnis zu Polen überdurchschnittlich gut und vertrauensvoll entwickelt hat“, sagte Woidke, der auch Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenznahe Zusammenarbeit ist, am Dienstag in der Potsdamer Staatskanzlei. Im Beisein des polnischen Botschafters Jerzy Marganski wurden dort Projekt-Beispiele der guten Zusammenarbeit vorgestellt, mit denen an den zehnten Jahrestag des EU-Beitritts Polens erinnert wurde. Der Ministerpräsident betonte: „Diese Kooperation ist ein Gewinn für Deutschland und Brandenburg auf der einen und Polen auf der anderen Seite. Brandenburg als wichtiger Handelspartner ist Nutznießer des wirtschaftlichen Aufschwungs im Nachbarland. Aber auch die bilateralen Beziehungen bei Tourismus, Bildung, Wissenschaft und Kultur haben sich in den vergangenen Jahren stetig entwickelt. Sie haben mit dem Beitritt Polens zur EU ebenfalls einen starken Schub bekommen und werden immer besser.“ Woidke führte als Beleg für diese Einschätzung „beeindruckende Zahlen“ beispielhaft in mehreren Bereichen an: So wuchs die Zahl der Übernachtungen polnischer Gäste in Brandenburg von 2003 auf 2013 von 43.000 auf 151.000, was einem Anstieg auf das Dreieinhalbfache entspricht. Ähnlich beeindruckend seien die Steigerungsraten bei der Wirtschaftskooperation: Die Gesamtimporte Brandenburgs aus Polen wuchsen von 2003 bis 2013 um 290 Prozent, die Gesamtexporte nach Polen um 195 Prozent. Und zudem: Lebten vor zehn Jahren lediglich rund 7.000 Polen in Brandenburg, sind es jetzt schon fast 12.000. Woidke verwies zudem darauf, dass in Brandenburg über die Jahre hinweg kontinuierlich rund jede vierte Schule Partnerschaften mit polnischen Einrichtungen pflegt und so zum besseren Kennenlernen der Kinder und Jugendlichen beiträgt. In diesem Sinne betonte auch der Leiter der Jugendbildungsstätte Schloss Trebnitz - Bildungs- und Begegnungszentrum, Darius Müller: „Schloss Trebnitz möchte mit seinen deutsch-polnischen Vorhaben wie dem KulturBiuro, dem Oderlandjugendrat oder der wohl deutschlandweit ersten binationalen und inklusiven Schülerfirma `Kaffee zum Glück` dazu beitragen, dass langfristig beispielsweise ein Jugendlicher aus Küstrin-Kietz einfach über die Oder nach Kostrzyn fahren kann, um seinem Hobby nachzugehen. Es ist uns allen zu wünschen, dass die Bewegungsfreiheit in der Grenzregion noch größer wird und dass wir so die deutsch-polnischen Möglichkeiten noch besser leben und genießen können.“ Die Leiterin des Deutsch-Polnischen Verbraucherinformationszentrums (VIZ) der Verbraucherzentrale Brandenburg, Katarzyna Trietz, erläuterte: „Das VIZ entstand 2006 aus einer Projektzusammenarbeit mit der polnischen Federacja Konsumentów. Die Juristen im VIZ kennen beide Rechtssysteme, sie beraten Verbraucher und verhandeln mit der Anbieterseite in deutscher oder in polnischer Sprache – alleine 2013 in mehr als 700 Fällen. In Anbetracht steigender Beratungsnachfrage gilt es, diese Institution weiter zu festigen und auch auf andere Bundesländer zu übertragen.“ Norbert Zoschke, Leiter der Landesschule und Technischen Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz des Landes Brandenburg (LSTE), hob hervor: „Auf der Grundlage eines im Jahr 2007 unterzeichneten Partnerschaftsvertrages zwischen dem Kommandanten der staatlichen Feuerwehr der Wojewodschaft Lubuskie und dem Leiter der LSTE entwickelte sich eine beispielhafte Zusammenarbeit im Hinblick auf den grenzüberschreitenden Brand- und Katastrophenschutz. So beim gemeinsamen EU-Projekt `Errichtung eines Brandübungshauses und Beschaffung von Feuerwehreinsatzfahrzeugen`. Jährlich werden zirka 350 polnische Feuerwehr-Kräfte und 500 deutsche Einsatzkräfte teilweise gemeinsam ausgebildet. Das Projekt hat eine enorme Ausstrahlung auf andere Regionen und gilt wegen seiner Nachhaltigkeit und seiner professionellen Umsetzung als `Vorzeigeprojekt`“. Zehn Jahre Beitritt Polens zur EU am 1. Mai 2004 - Übersicht Brandenburgisch-Polnische Projekte der Zusammenarbeit (PDF)