Staatskanzlei

Woidke: Erinnern ist moralische Richtschnur für Zukunft

veröffentlicht am 26.01.2014

Anlässlich des Internationalen Gedenktags für die Opfer des Nationalsozia-lismus am (morgigen) Montag setzt sich Ministerpräsident Dietmar Woidke dafür ein, die Erinnerung an das durch den Zweiten Weltkrieg verursachte millionenfache Leid wach zu halten und eine intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte zu betreiben. Woidke erklärte in Potsdam: „Der Internationale Gedenktag mahnt uns gerade in diesem Jahr, jeder Form von Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, Gewalt und Menschenverachtung die Stirn zu bieten. Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite. Millionen Menschen wurden in diesen beiden verheerenden Kriegen getö-tet, verstümmelt oder heimatlos. Die Verbrechen der Nationalsozialisten aber blei-ben auch in diesem Kontext beispiellos. Das millionenfache Leid von Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuellen, Widerstandskämpfern oder Vertretern der Kirchen ist nicht wieder gut zu machen. Es lässt uns aber nachdrücklich wachsam sein. In diesem Sinne muss Erinnern unsere moralische Richtschnur für Gegenwart und Zukunft sein. Gerade deshalb ist der Gedenktag für uns auch Anlass, sich für Solidarität mit Asylsuchenden einzusetzen. Ich bin dankbar für die vielen Gesten der Empathie und Unterstützung in brandenburgi-schen Städten und Gemeinden gegenüber Flüchtlingen. Nazideutschland hat besonders Russland und Polen großes Leid gebracht. Da-raus leitet Deutschland und auch Brandenburg das besondere Verhältnis zu diesen beiden Ländern ab. Mit Polen verbindet uns inzwischen eine von Vertrauen geprägte enge Zusammenarbeit, die wir weiter ausbauen wollen. Den EU-Beitritt des Landes vor zehn Jahren empfinde ich als historisch gerecht. Er war ein Bei-trag zur Vollendung der Einheit Europas in Frieden und Freiheit. In diesem Jahr jährt sich auch der Abzug der russischen Streitkräfte aus dem Osten Deutsch-lands zum 20. Mal. An das Ereignis und dessen historische Bedeutung für die Wiedererlangung der Einheit und Souveränität Deutschlands wird Brandenburg unter Beteiligung russischer Gäste mit einem Festakt erinnern.“ 1996 hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ausgerufen.1945 war an diesem Tag das Vernichtungslager Auschwitz befreit worden. 2005 hatten dann die UN den 27. Januar zum weltweiten Gedenktag bestimmt.