Staatskanzlei

Dorfkunst international - „Garten Steinhöfel“ ist
Demografie-Beispiel im Juli

veröffentlicht am 24.07.2013

Der „Garten Steinhöfel“ des Kunstvereins LandKunstLeben ist das Demografie-Beispiel des Monats Juli. Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Albrecht Gerber, überreichte die Auszeichnung heute bei einem Besuch in Steinhöfel bei Fürstenwalde. Die mit dem Schau- und Lehrgarten verbundenen internationalen Kunstprojekte haben den kleinen ostbrandenburgischen Ort über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Kreative aus vielen Ländern setzen sich dabei mit dem Zusammenspiel von Kultur und Natur sowie  den Möglichkeiten und Herausforderungen des Lebens auf dem Land auseinander. In den vergangenen Jahren wurden zunehmend Projekte initiiert, die die Bevölkerung der Gemeinde mit einbeziehen.

Gerber sagte: „Steinhöfel steht gleichsam als Synonym für die großen Potenziale, die auch in kleinen Orten unseres Landes stecken. Durch das Engagement und die Kreativität der Vereinsmitglieder und vieler Anderer hat das Dorf enorm an Attraktivität gewonnen. Das sehen nicht nur internationale Künstlerinnen und Künstler so, die durch ihre Präsenz zu Werbeträgern für Brandenburg werden. Viele Projekte in Steinhöfel sind eng verbunden mit dem Leben der Menschen vor Ort, ihren Erlebnissen und Geschichten. Sie fördern die Besinnung auf das kulturelle Erbe und alte Traditionen, setzen sich zugleich mit aktuellen Themen auseinander und tragen so zur Identifikation gerade auch junger Menschen mit ihrer Heimat bei.“

Christine Hoffmann, Kuratorin des Vereins LandKunstLeben, sagte: „Mit seinem Garten und dem Kunstprojekt in Steinhöfel setzt der Verein an den Gegebenheiten des Ortes an und entwickelt daraus Möglichkeiten des Neuen. Kunst zeigt Wege auf, die Wirklichkeit zu gestalten. Daran arbeiten wir gemeinsam.“

Der Verein LandKunstLeben verwirklicht seit 2001 in Steinhöfel Projekte. Vor zehn Jahren wurde der erste Spatenstich für den rund drei Hektar großen „Kunstlehrgarten“ auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei des Schlosses gesetzt. Seither standen in Ausstellungen, Installationen und Performances immer wieder die Menschen der Region mit ihren Erlebnissen, Wünschen und Visionen im Mittelpunkt. So wurden 2005 20 Lebensgeschichten von Bürgern der Gemeinde recherchiert und die Ergebnisse als Klanginstallation in einer Apfelbaumallee des Gartens als akustische „Dorfstraße“ präsentiert. Zu einem Bänkelgesang vom Landleben mit Bildern und Geschichten aus den Dörfern der Gemeinde Steinhöfel lud der Verein 2011. Dabei ging es um Fragen der Existenzsicherung und um Hoffnungen und Wünsche der Menschen. Noch in diesem Jahr soll ein Fotoroman in Druck gehen, der unter Anleitung der Künstlerin Eva Kretschmer entstand. Dafür waren 25 Einheimische mit Einweg-Kameras ausgerüstet worden, mit denen sie all das im Bild festhielten, was zu ihrem Alltag gehört. Zurzeit realisieren drei Gäste aus Hessen, Berkeley/USA und der Slowakei in Steinhöfel Vorhaben, darunter einen Audioguide für den Garten sowie Kunstprojekte, die aus Altmaterialien entstehen. Daneben gibt es in jedem Jahr in dem Ort saisonale Feste sowie verschiedene Kurse vom Kochen bis zum Gärtnern.  

Das Projekt „Garten Steinhöfel“ des Vereins LandKunstLeben ist ein weiteres Beispiel auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“, mit dem die Staatskanzlei innovative, nachahmenswerte Initiativen im Umgang mit den Folgen des demografischen Wandels vorstellt. Die jeweiligen Demografie-Beispiele des Monats werden im Rahmen des Internetauftritts „Marktplatz der Möglichkeiten“ unter www.demografie.brandenburg.de veröffentlicht.

Kontakt für das Demografie-Beispiel Juli: Christine Hoffmann, Tel.: 033636/27015, E-Mail landkunstleben@t-online.de
Weitere Infos: http://www.stk.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.318735.de
Hinweise und Anregungen an: demografie@stk.brandenburg.de