Staatskanzlei

Platzeck: Wissenschaft kann Verständnis fördern

veröffentlicht am 25.01.2013

Ministerpräsident Matthias Platzeck baut auch auf die Möglichkeiten der Wissenschaft, um verhärtete Fronten im Nahostkonflikt aufzubrechen. „Die Auseinandersetzung im Nahen Osten ist alt, ihre Wurzeln reichen weit zurück. Die wissenschaftliche Aufarbeitung kann dabei helfen, die Fundamente für eine bessere, gemeinsame Zukunft zu legen“, sagte Platzeck am Freitagabend bei einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Potsdam. In diesem Zusammenhang würdigte der Ministerpräsident die Arbeit des „Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes“ (DEI) vor Ort. Dessen Tätigkeit habe durchaus einen ausgleichenden Einfluss auf die Politik. Das Institut sitzt in Jerusalem sowie in Amman und bildet eine Plattform für eine Vielzahl deutscher und internationaler Forschungsvorhaben. Es arbeitet auch mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Brandenburg zusammen. So ist es Träger des archäologischen Parks unter dem Kirchenschiff der Erlöserkirche in der Altstadt von Jerusalem. Dies ist ein Kooperationsprojekt mit den Fachbereichen Architektur und Denkmalpflege, Design und Interface der Fachhochschule Potsdam. Die Kirche sowie das DEI haben brandenburgisch-preußische Wurzeln. Als preußischer König war Wilhelm II. gleichzeitig Oberhaupt der Evangelischen Kirche Preußens und weihte 1889 das Gotteshaus ein. Außerdem gründete er das DEI. Platzeck wörtlich: „Wissenschaftliche Disziplinen können einen Beitrag zum Friedensprozess leisten. Vor allem dann, wenn die Arbeiten von einem neutralen Institut wie dem DEI ausgeführt werden“. So würden im Zuge von Ausgrabungen wichtige Erkenntnisse über vergangene Lebenswelten gewonnen. Dies trage dazu bei, dass das Verständnis der Menschen in Israel und Palästina füreinander wachse. Platzeck verwies auf seine Reisen nach Israel und in die palästinensischen Gebiete seit 2007 und kündigte an, der Region auch in diesem Jahr wieder zu besuchen: „In vielen Begegnungen lernte ich Menschen auf beiden Seiten kennen, die sich nichts sehnlicher wünschten, als ein Ende des andauernden Konflikts - Menschen, die den Frieden wollen.“