Staatskanzlei

Platzeck fordert Netzausbau –
Sorge um Versorgungssicherheit

veröffentlicht am 26.11.2012

Ministerpräsident Matthias Platzeck drückt bei der Umsetzung der nationalen Strategie zum Netzausbau aufs Tempo. „Wir sind bereits in Verzug. Ohne Netzausbau ist die Versorgungssicherheit mit Strom für den Industriestandort Deutschland in Gefahr“, sagte Platzeck heute bei einem gemeinsamem Besuch mit Bundesumweltminister Peter Altmaier beim Netzbetreiber 50hertz in Neuenhagen bei Berlin. „Das wäre verheerend für die größte Volkswirtschaft der Europäischen Union. Vor allem aber würde unser Ziel gefährdet, Deutschlands Stromversorgung immer mehr auf Basis Erneuerbarer Energien zu gewährleisten.“ Platzeck hob hervor, es sei wichtig für Brandenburg, dass die so genannte Thüringenleitung gebaut werde. Dadurch könne hier erzeugte Erneuerbare Energie in den industriereichen Süden Deutschlands geleitet werden. Platzeck und Altmaier hatten sich zuvor bei Oberbürgermeister Martin Wilke über die schwierige Lage in Frankfurt (Oder) informiert, die schwer von der Krise der Solarbranche betroffen ist. Platzeck: „Die Landesregierung und die Stadt arbeiten gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer und dem Investor-Center intensiv daran, die Auswirkungen der Schließung der Werke von First Solar als dem bislang größten Arbeitgeber abzufedern.“ Oberbürgermeister Wilke sagte: „Die Solarindustrie bot die Chance für eine Reindustrialisierung Ostdeutschlands. Diese Chance hat Frankfurt (Oder) genutzt. Die Krise in der Solarindustrie zeigt aber deutlich, dass eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung mit den bisherigen Ansätzen nicht hinreichend erreicht werden kann. Deshalb haben wir darüber beraten, Forschung und Entwicklung sowie Bildung am Standort zu stärken und dabei die Möglichkeiten der deutsch-polnischen Zusammenarbeit besser zu nutzen.“ Alle Gesprächspartner hätten darin überein gestimmt, dass eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts nur unter Einbeziehung des Regionalen Wirtschaftskerns Frankfurt (Oder)/Eisenhüttenstadt gelingen könne. Zudem müssten Neuansiedlungen von innovativen Unternehmen wie GeoClimaDesign aus Fürstenwalde unterstützt und Kooperationen mit Forschungseinrichtungen gefördert werden.