Staatskanzlei

Landesregierung wirbt für Genossenschaften – Gerber: „Stärkung von regionalen Wirtschaftskreisläufen“

veröffentlicht am 09.11.2012

In Brandenburg sollten noch mehr Genossenschaften gegründet werden. Dafür warb der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Albrecht Gerber, am Freitag in Potsdam. „Genossenschaften haben bereits eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen und sozialen Gefüge, trotzdem gibt es in Brandenburg für den Gedanken der solidarischen Selbsthilfe besonders bei den Erneuerbaren Energien noch Entfaltungsspielräume“, betonte der Staatssekretär auf einer Veranstaltung. Erfolgsgeheimnisse von Genossenschaften seien die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und das Ingangsetzen einer nachhaltigen Wirtschaftsdynamik. Laut Gerber zeigt die gegenwärtige Finanzkrise, dass Genossenschaften deutlich krisenfester seien als andere Unternehmen. Genossenschaften verzeichneten die niedrigste Insolvenzquote. Zudem leisteten sie bei der Gestaltung des demografischen Wandels einen wichtigen Beitrag unter anderem für die Bereiche Dorfleben, Familie, Arbeitswelt, selbstbestimmtes Leben, Nachbarschaft und generationenübergreifendes Wohnen. Gerber weiter wörtlich: „Ich finde, auch die Energiewende ruft geradezu nach Genossenschaften. Deshalb sollten Bürgerinnen und Bürger sich bei der Umsetzung von Erneuerbare-Energie-Projekten in ihren Kommunen zu solchen Beteiligungsmodellen zusammenschließen.“ Die Verwirklichung der Prinzipien Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung bringe ökonomischen Gewinn. So sei die Genossenschaft auch eine Rechtsform, mit der die Energiewende zur erfolgreichen Beteiligungswende werden könne. Auch Finanzstaatssekretärin Daniela Trochowski und Andreas Eisen vom Genossenschaftsverband betonten die Bedeutung der Genossenschaften für Wirtschaft und Gesellschaft. Trochowski sagte: „Genossenschaften können dazu beitragen, die Bürgergesellschaft ökonomisch und sozial zu entwickeln; so können Bürgergenossenschaften in Kooperation mit Gemeinden und der örtlichen Wirtschaft für die regionale Entwicklung neue Perspektiven aufzeigen.“ Eisen wörtlich: „Genossenschaften sind die marktwirtschaftliche Antwort auf blindes Gewinnstreben und negative Auswüchsen des Marktes. Genossenschaften stehen für Bodenständigkeit, Transparenz sowie demokratisches und nachhaltiges Wirtschaften.“ Am Freitag fand in der Potsdamer Staatskanzlei die Tagung "Genossenschaften - Bürger, Wirtschaft und Gemeinden in solidarischer Gesellschaft" statt. Dabei diskutierten zahlreiche Experten über die zukünftige Rolle von Genossenschaften. 2012 ist das Internationale Jahr der Genossenschaften.