Staatskanzlei

Gedenken an Opfer der Novemberpogrome – Landesregierung unterstützt „Tage der Erinnerung“

veröffentlicht am 04.11.2012

Die Landesregierung unterstützt die diesjährigen Veranstaltungen in Frankfurt (Oder) zum Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome von 1938 in Deutschland. Für die „Tage der Erinnerung“ stellen Ministerpräsident Matthias Platzeck und das Finanzministerium insgesamt knapp 10.000 Euro aus Lottomitteln zur Verfügung. Die Veranstaltungsreihe wurde 2011 auf Initiative des Intendanten des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt, Peter Sauerbaum, ins Leben gerufen. In diesem Jahr sind eine Ausstellung und ein Konzert geplant. Platzeck sagte: „Die Verbrechen des Nationalsozialismus und das unermessliche Leid der Opfer dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Die ‚Tage der Erinnerung’ bieten gerade auch jungen Menschen eine Möglichkeit, sich intensiv mit der deutschen Geschichte und den Gefahren auseinander zu setzen, die der Rechtsextremismus für unsere Demokratie bedeutet. Unsere Zivilgesellschaft ist in den vergangenen Jahren wehrhafter geworden. Die Gefahr ist aber nicht gebannt. Das belegen die rechte Mordserie in Deutschland, aber auch die Anschläge auf Büros der ‚Lausitzer Rundschau’ oder in Zossen.“ Finanzminister Helmuth Markov sagte: „Wie wichtig das Erinnern an die menschenverachtenden Taten der Nationalsozialisten ist, bekommen wir leider kurz nach dem Jahrstag der faschistischen Novemberpogrome 1938 wieder einmal vor Augen geführt. Am 10. November wollen Neonazis in Frankfurt (Oder) zum wiederholten Male aufmarschieren. Generell, aber gerade auch im Umfeld des 9. November, der uns Deutschen immer als Gedenktag im Gedächtnis bleiben muss, ist eine solche Provokation nicht ohne Widerspruch hinnehmbar. Auch deshalb unterstütze ich die Initiative für die ‚Tage der Erinnerung’. Die Verfolgung und Ermordung von Menschen durch die Nationalsozialisten muss in unserem Gedächtnis wach gehalten werden.“ Bei den „Tagen der Erinnerung“ wird am 8. November die Ausstellung „Das war kein Kinderspiel“ (Kinder im Holocaust) in der Konzerthalle „Carl-Philipp Emanuel Bach“ eröffnet. Die Exposition wird von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem zur Verfügung gestellt. Bei der Eröffnung ist unter anderen der Zeitzeuge Samuel Adler zu Gast. Ein Werk des Komponisten und Dirigenten wird dann auch beim anschließenden Sonderkonzert gespielt. Frankfurter Schülerinnen und Schüler haben in den folgenden Tagen die Möglichkeit, sich in Workshops unter Leitung des Abraham-Geiger-Kollegs mit der Thematik der Ausstellung auseinander zu setzen. Alle Infos zu den „Tagen der Erinnerung“ unter www.bsof.de