Staatskanzlei

Verdienste um Brandenburg - Platzeck verleiht höchste Auszeichnung des Landes

veröffentlicht am 13.06.2012

Ministerpräsident Matthias Platzeck hat heute zum achten Mal anlässlich des brandenburgischen Verfassungstages den Verdienstorden des Landes an Bürgerinnen und Bürger überreicht. Bei der Zeremonie in der Potsdamer Staatskanzlei betonte Platzeck: „Die 14 Geehrten haben eines gemeinsam: Sie setzen sich für unser Land ein und werden zum Teil weit über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen. Sie geben Brandenburg ein Gesicht.“ Der Verdienstorden werde bewusst zum Verfassungstag verliehen, unterstrich Platzeck. „Unsere Landesverfassung, deren Annahme durch Volksentscheid sich morgen zum 20. Mal jährt, ist lebendig und aktuell. Sie gibt uns Orientierung und rückt grundlegende Werte wie Menschenwürde, Demokratie und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt. Sie prägt unser Land. Eine Verfassung kann aber immer nur so gut sein, wie die Menschen, die sie leben.“ Platzeck betonte, seit der Wiedergründung des Landes Brandenburg „haben wir unglaublich viel erreicht und aufgebaut. Die heute Geehrten haben daran einen großen Anteil.“ Mit der Ordensverleihung sei „der Wunsch an die Ausgezeichneten verbunden, dass sie weiter für Brandenburg arbeiten, damit wir hier in Zukunft noch besser leben können, als das auch heute schon der Fall ist.“ Geehrt wurden in diesem Jahr: Petra Brückner aus Großbeeren engagiert sich sei 20 Jahren mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen leidenschaftlich für gute Schule in Brandenburg. Ehrenamtlich setzte sie sich dafür in verschiedenen Gremien ein. Viele Jahre arbeitete sie in einem Kreiselternrat mit. 2007 wurde die gebürtige Bayerin zur Sprecherin des Landeschulbeirats gewählt. Ganz wesentlich wirkte sie dafür, dass dort Raum für offenen Meinungsaustausch geschaffen wurde, in dem engagiert um die Sache gestritten wird. Andreas Dresen wird für seine großen Verdienste um den Filmstandort Berlin-Brandenburg geehrt. Die Spiel- und Dokumentarfilme des mehrfach national und international ausgezeichneten Autors und Regisseurs entstanden überwiegend in der Region. Sie setzen Maßstäbe für das filmische Erzählen in ganz Deutschland. Seine Streifen sind begleitende Beobachter des täglichen Lebens. Die Drehorte, vor allem aber die Figuren der Filme, sind wichtige Projektionsflächen für viele Menschen in der Region. Mit seinen realitäts- und lebensnahen Arbeiten prägt der Potsdamer Künstler zugleich ein Bild von Brandenburg. Prof. Dr. Wieland Förster wird für sein außergewöhnliches künstlerisches Schaffen gewürdigt. Seine Werke weisen ihn als einen der bedeutendsten Bildhauer Europas aus. Zugleich engagierte er sich als Hochschullehrer für die Ausbildung junger Menschen. Mit Brandenburg ist der gebürtige Dresdener eng verbunden. Er lebt und arbeitet bei Oranienburg, ist Ehrendoktor an der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam. In der Landeshauptstadt befindet sich auch die von ihm geschaffene "Nike '89". An der Glienicker Brücke, die Jahrzehnte für die Teilung Deutschlands stand, symbolisiert heute die griechische Siegesgöttin die Freude über die wiedergefundene Einheit Deutschlands. Horst Krause ist wie nur wenige andere Schauspieler zu einer Identifikationsfigur für brandenburgische Lebensart geworden. In seinen Rollen vermittelt er Grundwerte wie Heimatverbundenheit, Bürgersinn und Zivilcourage. Vor allem mit seiner deutschlandweit beliebten Figur des Polizisten Krause trägt er zur positiven Wahrnehmung des Landes bei. Engagiert setzt sich der in Ludwigsfelde aufgewachsene und heute in Berlin lebende Schauspieler zudem seit Jahren für sozial benachteiligte Kollegen ein. Ellen Lösche aus Herzberg macht sich als Geschäftsführerin der Niederlausitzer Kreishandwerkerschaft in Finsterwalde seit Jahren für gute Arbeits- und Lebensbedingungen in der Region stark. Die von ihr angeschobenen Projekte sollen vor allem die Folgen des demografischen Wandels in Südbrandenburg abfedern. So ist die Initiative „Fit für die Unternehmensnachfolge im Handwerk“ einer der diesjährigen Brandenburger Preisträger im bundesweiten Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“. Im Rahmen des Projekts wird leistungsstarken Auszubildenden und Gesellen die Möglichkeit einer Zusatzqualifikation geboten, die sie auf eine spätere Führungsposition vorbereitet. Zudem ist sie Leiterin des Netzwerkes „Pflege und Beruf“, das kleinen und mittleren Unternehmen hilft. Dr. Martin Martiny hat sich als Kurator um Erhalt und Umbau des Brandenburger Domstifts verdient gemacht. Er trug dazu bei, dass die erforderlichen Arbeiten trotz knapper Mittel realisiert werden konnten. Zugleich setzt er sich dafür ein, dass „die Wiege der Mark“ bei der Bundesgartenschau 2015 eine wichtige Rolle spielt. Die BUGA wird am blauen Band der Havel entlang von Dom zu Dom ziehen und dabei erstmals Ländergrenzen überschreitend. Seine Arbeit leistet der Kurator ehrenamtlich – mit Engagement und großem zeitlichen Einsatz. Dr. Martiny ist in Berlin zu Hause. Horst Mosolf verbindet beispielhaft erfolgreiches Unternehmertum mit sozialer Verantwortung. Der gebürtige Wittstocker, der in Süddeutschland sein Dienstleistungsunternehmen für die Automobilbranche aufbaute, kehrte nach der Wende in seine alte Heimat zurück. Im havelländischen Etzin gründete er ein Technik- und Logistikzentrum, das heute der größte mittelständische Arbeitgeber in der Region westlich von Berlin ist. Das herausragende Engagement am Standort bei der Nachwuchsförderung wurde von der Bundesagentur für Arbeit gewürdigt. Seit Jahren unterstützt der Hauptgesellschafter der Mosolf Unternehmensgruppe Verbände und Vereine, darunter die Fußballfrauenmannschaft vom 1. FFC Turbine Potsdam. Jörg Müller war ein Pionier des Windenergieeinsatzes in Brandenburg und ist heute der Vorstandsvorsitzende der ENERTRAG AG. Seine Vision ist geprägt von umweltfreundlicher Energie aus erneuerbaren Quellen. Seit Gründung am brandenburgischen Standort ist das Unternehmen in beeindruckender Weise gewachsen. Heute gehört es zu den Windkraft-Marktführern und hat in der strukturschwachen Uckermark viele Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen. Für Innovation „Made in Brandenburg“ steht das weltweit erste Hybridkraftwerk von ENERTRAG in Dauerthal bei Prenzlau. Ernst-Ullrich Neumann aus Senftenberg wird für seinen Einsatz für die musische Bildung in Brandenburg geehrt. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Gründungsdirektor/Direktor der brandenburgischen Musikschulen engagiert er sich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Präsident des Landesmusikrates. Dieser entwickelte sich während seiner Amtszeit als größter deutscher Dachverband im Bereich Musik. Mit dem Landesmusikrat initiierte er viele Projekte, durch die Kinder und Jugendliche an die Musik herangeführt werden. Beim Chor- oder dem Orchesterwettbewerb "Jugend jazzt", beim "Tag der Musik" oder beim Projekt "Jugend komponiert" machen viele junge Talente auf sich aufmerksam. Dr. Marek Prawda hat sich um eine gelebte und freundschaftliche Nachbarschaft zwischen Brandenburg und Polen verdient gemacht. Der Botschafter der Republik Polen in Deutschland setzt sich mit seiner persönlichen Autorität und weit über den üblichen Rahmen seiner Amtsgeschäfte hinaus für eine gedeihliche Zusammenarbeit ein. Unter seiner Leitung wurde die polnische Botschaft ein Haus, in dem man für die Interessen Brandenburgs immer ein offenes Ohr findet. Dr. Prawda setzte sich für die Vernetzung von Behörden beider Länder ein. Daraus entstanden konkrete und wirksame Kooperationen. Die Verleihung des Verdienstordens an den Botschafter unterstreicht die hohe Wertschätzung der Landesregierung für die Zusammenarbeit mit Polen, die in Brandenburg Verfassungsrang genießt. Roland Rust ist es maßgeblich zu verdanken, dass das Filmfestival Cottbus zu einem anerkannten Forum des osteuropäischen Films wurde. Dafür engagiert sich der Berliner seit 20 Jahren. Zunächst als künstlerischer Leiter und mittlerweile als Direktor hat er nicht nur dazu beigetragen, dass sich das Festival international etablieren konnte, sondern dass es auch regional verwurzelt ist. Durch seine Arbeit leistet er viel für den interkulturellen Austausch, für den Dialog zwischen Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Dies trägt zum Abbau von Vorurteilen und zu einem toleranten Miteinander bei. Als Jurymitglied für andere Filmfestivals auf der ganzen Welt sorgt er zugleich für internationales Renommee Brandenburgs. Marianne Seibert aus Potsdam wird für ihren unermüdlichen Einsatz für erkrankte und behinderte Menschen geehrt. Sie ist Mitbegründerin des Landesverbandes Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Brandenburg, seit 1992 dessen Vorsitzende und seit 2003 zudem Vorsitzende des Landesbehindertenbeirates Brandenburg. In beiden Funktionen steht sie anderen Menschen mit Rat und Tat zur Seite und setzt sich engagiert dafür ein, dass Menschen mit einer Behinderung ein selbstbestimmtes Leben führen können. In diesem Kontext ist ihr Barrierefreiheit in allen öffentlichen Räumen ein großes Anliegen. Ihre eigene Erkrankung stellt sie nie in den Mittelpunkt. Vielmehr versucht sie, anderen Menschen etwas von ihrer Lebensfreude abzugeben. Dr. Axel Walter aus Bad Liebenwerda hat durch sein jahrzehntelanges unternehmerisches Engagement zur wirtschaftlichen Entwicklung des Standortes Elsterwerda und damit zur Schaffung vieler Arbeits- und Ausbildungsplätze beigetragen. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Stadt auch nach 1989 ein wichtiger Standort für die Herstellung von Milchprodukten blieb und sich dadurch dort auch andere Firmen profilieren konnten. Im Alter von 65 Jahren übernahm er die Leitung eines Verpackungsherstellers, für dessen Ansiedlung in Elsterwerda er sich engagiert hatte. Zudem wirkte Walter im Elsterwerdaer Wirtschaftsbeirat, im Wirtschaftsverbund und im Landwirteverband mit. Prof. Dr. Hans Weiler wird für seine Verdienste um den Wissenschaftsstandort Brandenburg ausgezeichnet. Als erster Rektor der Viadrina machte er die Gründungsidee der Hochschule weit über Deutschland und Polen hinaus publik und trug zum Aufbau der Hochschule und deren Verankerung in der deutschen Hochschullandschaft bei. Mit der Errichtung des Collegium Polonicums, eines der größten Hochschulbauprojekte Polens zu jener Zeit, entwickelte und förderte er zudem die grenzüberschreitende deutsch-polnische Zusammenarbeit. Auch nach seinem Ausscheiden als Rektor der Hochschule 1999 blieb er der Viadrina, Frankfurt (Oder) und dem Land verbunden. Der Hochschulstandort Brandenburg profitiert auch heute davon, dass er in ihm einen international vernetzten und für seine wissenschaftlichen Beiträge hoch geachteten Fürsprecher hat. Fotos von der Veranstaltung können ab 15.00 Uhr auf www.brandenburg.de unter Nennung der Quelle brandenburg.de kostenfrei herunter geladen werden.